Mitreißend von der ersten Seite an!

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furbaby mom Avatar

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Was für ein zauberhaftes Cover! Die geschmackvolle Umrahmen der Abbildung und die Schriftart des Buchtitels lassen einen historischen Roman vermuten, sind also sehr treffend gewählt worden; auch die Dominanz der Farbe rosa gefällt mir ausgesprochen gut, da es dem Cover etwas Zartes verleiht. Ich war mehr als erstaunt darüber, wie mühelos ich in die Handlung des Romans eintauchen konnte..so nahtlos, als hätte ich bereits mehrere Seiten vorab gelesen. Dank des emotionsgeladenen, bildreichen Schreibstils der Autorin taucht man direkt in Sophias Welt ein (- vor allem die Beschreibung von Sohias Eindrücken auf der Straße, in der U-Bahn, im Café sind so atmosphärisch -), erlebt den schicksalsträchtigen Märztag 1926 mit und bleibt fassungslos zurück, als zunächst ihr Geliebter sie verstößt und dann auch noch ihr Vater. Nicht nur, dass Georg sie schamlos ausgenutzt hat - er ist zudem auch nicht Mann genug, zu seinen Fehlern zu stehen oder Sophia zumindest vorerst zu unterstützen. Der wütende Teil in mir möchte ihr zurufen: 'Weine ihm nicht nach! Das ist kein Mann, an den Du Dein Leben verschwenden möchtest!". Der mitfühlende Teil in mir ist vor allem besorgt um die junge Frau, die nun schwanger und mittellos auf der Straße steht. Wie soll es nur weitergehen? Wo soll sie hin? Vielleicht kann sie vorerst bei ihrer Freundin unterschlüpfen, aber das ist ja keine Dauerlösung. Sie ist nun ein 'gefallenes Mädchen' und obendrein eine 'Ehebrecherin'. Einfach furchtbar, wie schnell man in der damaligen Zeit als Frau solch einen Stempel aufgedrückt bekam und fortan von der Gesellschaft verachtet wurde. Sophias strenger Vater hat reagiert wie erwartet - mit Zorn und Unverständnis. Ich glaube, für Sophia war es das Schlimmste, ihn enttäuscht zu haben. Ich bewundere sie schon jetzt für ihren Mut - nicht eine Sekunde hat sie in Erwägung gezogen, sich des Kindes zu entledigen und zu einer 'Engelmacherin' zu gehen, auch nicht, als ihr bewusst wurde, dass sie auf sich allein gestellt sein würde. Und obwohl sie sich vor der Reaktion ihrer Eltern gefürchtet hatte, bat sie den (sehr verständnisvollen) Arzt, ihnen nicht die Wahrheit vorzuenthalten. In beiden Situationen wählte Sophia den aufrichtigen, entschlossenen Weg und ihre Courage ist einfach nur beeindruckend. Für mich ist dies bereits ein Indiz dafür, dass sie es - unabhängig von ihrer jetzigen, nicht allzu rosig aussehenden Lage - weit im Leben bringen wird. Ich würde sie sehr gerne auf ihrem Weg begleiten.