Die Frau, die plötzlch keine Gedanken mehr im Kopf hatte

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piratenbraut Avatar

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Um es vorab zu sagen: Grundsätzlich bin ich ein großer Fan von esoterischer und spiritueller Literatur. Es muss mich nur berühren und darf nicht zu hochgestochen sein. Ich muss es verstehen und nachvollziehen können.
In dieser Leseprobe erzählt eine Person von der Begegnung mit Yolande. Yolande ist der Erzählung nach eine ganz wundervolle Person, die sich nie unterkriegen kässt, immer eine innere Ruhe ausstrahlt und von Natur aus lebensfroh und unbeschwert ist.
Darum geht es in der Einleitung. Anschließend folgt eine Art Interview, anscheinend zwischen dem Erzähler und Yolande. Yolande erzählt, dass sie nicht immer diese innere Ruhe hatte. Früher war sie vollkommen normal. Sprich, sie hat sich ab und zu aufgeregt. Über Lärm, über nicht auffindbare Schlüssel etc. Doch dann habe es plötzlich eines Tages einfach klick gemacht und seitdem verspürt sie eine innere Stille. Ruhe, die sie vollkommen erfüllt. Die viele ihrer unnötigen Gedanken einfach weggefegt hat und die ihr klargemacht hat, dass es zwischen ihr und dem Leben keine Trennwand gibt. Sie IST das Leben.
Bis dahin...gut und schön. Kann ich mir zwar schwer vorstellen, aber ich möchte ihr ja glauben.
Doch dann erzählt Yolande von dem Tod ihres Sohnes. Einige Monate nach ihrer seltsamen Veränderung starb ihr Sohn bei einem Unfall. Und sie erzählt, dass sie sofort heimgefahren ist und nicht viel gespürt hat. Die überwältigende Trauer, der Zusammenbruch, das alles sei ausgeblieben. Klar sei sie Traurig gewesen, aber "die Sache" wie sie sagt, habe sie geschützt und ihr die Trauer als das gezeigt, was es ist. Ein vorrübergehendes Gefühl, das wieder vergeht. Und so habe sie diese Zeit durchlebt und fertig.
Selbst wenn es so ist oder sie es so wahrgenommen hat...sowas Doofes hab ich noch nie gelesen.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass es irgendeine spirituelle Erleuchtung gibt, die es mir ermöglicht, den Tod eines Kindes so wahrzunehmen und so zu verarbeiten, wie es in dieser Leseprobe geschildert wird.
Für mich unnötig und unglaubwürdig.
Nichts für mich!