Die Frauen von La Principal

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
eleisou Avatar

Von

Eine Familiensaga, geschrieben in der Jahrhundertwende von 19. zum 20. Jahrhundert, das die Geschichte dreier Frauen beschreibt, ihre Stellung in der spanischen Familie und ihre Position gegenüber ihrer Familien und der Gesellschaft. Imponiert hat mich der Schreibstil. Lebendig, bildreich und der Zeit entsprechend erzählt, wird man vom Schreibfluss mitgenommen und die Geschichte liest sich sehr angenehm ohne langatmig zu wirken. Spannung entsteht ebenfalls durch einen ungelösten Mordfall und der Tatsache, dass man sich bis kurz vor dem Schluss nicht im Klaren ist, wer die Erzählperson eigentlich ist.
Die Reblaus befällt 1893 die Weinstöcke Spaniens und somit ist die Familie, welche die Ländereien von La Principal bearbeitet, kurz vor dem Ruin. Der Vater flieht mitsamt Söhnen und überlässt der Tochter Maria das Gut. Letzere schafft es mit viel Mühe die Ländereien zu retten und La Principal bekommt seinen alten Ruhm zurück. Ihre Tochter, auch Maria genannt, leitet in den späteren Jahren ebenfalls das Gut und hat ein Verhältnis mit dem des Mordes Verdächtigen Costa. Durch seine Verhöre und den Besuch des Polizisten Lluis Recader, der das Gut besucht und mit der Haushälterin Ursula diverse Gespräche führt um einen Mordfall aufzuklären, bekommen wir einen detailierten Einblick in die Familie und das Leben der Marias.
Die emanzipierte und dynamische Maria Nr. 2 schafft es mit ihren Einfluss die Ermittlungen zu beenden und heiratet den Verdächtigen. Sie beide bekommen eine Tochter, Maria Nr. 3 und das Familienepos geht weiter.
Einzig und allein der Fall, dass alle Frauen den selben Namen trugen war anfangs etwas seltsam und gewöhnungsbedürftig, ich glaube aber der Autor wusste das und hat es mit Absicht so schreiben wollen, nicht zuletzt um der Traditionswillen.
Alles in allem ein lesenswerter Roman, in dem die Intrigen auch nicht zu kurz kommen. Eine klare Leseempfehlung von mir.