Das Leben hat seine eigenen Regeln

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buchina Avatar

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Peter Dizinoff hat alles, was man sich als typischen amerikanischen Vorzeige-Mittvierziger vorstellen kann: eine liebende Frau, einen Sohn, ein Häuschen in der Vorstadt, Erfolg im Beruf. Was kann da schon schief gehen, viel, wie man schon auf den ersten Seiten erfährt. Oder besser man erfährt nichts, außer das er aus eigenem Verschulden das alles verloren hat. Wie und warum, darum geht es im restlichen Roman.

Der Charakter Peter Dizinoff war mir sofort sympathisch. Seine Selbstreflexion nimmt er immer mit soviel Humor, dass es einfach Spass macht weiterzulesen. Nie driftet er ins Selbstmitleid ab, sondern weist manchmal schon zu oft darauf hin, dass er der alleinige Auslöser für die Geschehnisse ist. Dadurch wirkt es manchmal so auf mich, als ob er immer um Verzeihung bitten möchte, was manchmal etwas anstrengend war. Die ganze Zeit wird eine Spannung gehalten, da ich immer wissen wollte, was genau passiert ist. Fast wie in einem Krimi.

Geschickt wechselt Laura Grodstein die Zeitebenen, bei den Rückblicken von Peter. Durcheinander kam ich bei diesen Wechseln eigentlich nie. Ganz im Gegenteil sie liefern ein rundes Bild vom Leben Peter, seiner Familie und seiner besten Freunde. Das Ende kam dann für mich plötzlich und unerwartet. Ich war etwas entäuscht, möchte aber nicht mehr verraten, sonst geht die Spannung weg.

Ein wirklich empfehlenswerter Roman, der sich sehr gut und flüssig liest. Er zeigt ein gutes Bild, wohin auch gut gemeinte Kontrolle führen kann.