Die Freundin meines Sohnes

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hhal1985 Avatar

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Inhalt:

Pete Dizinoff ist Arzt lebt mit seiner Frau Elaine und ihrem gemeinsamen Sohn Alec in einem Vorort ein gutbürgerliches Leben. Doch dann beginnt sein Leben nach und nach in sich zu zerfallen. Sein Sohn verliebt sich in die zehn Jahre ältere Tochter seines besten Freundes, die als Teenager schwanger geworden ist und ihr neugeborenes Kind getötet hatte. Pete ist entsetzt und versucht alles, um die Beziehung der beiden zu verhindern. Zu allem Überfluss wird Pete auch noch wegen eines Arztfehlers in Haftung genommen und vor Gericht gestellt. Im Zuge dieser Ereignisse leidet auch seine Ehe…

Bewertung:

Die Inhaltsangabe nimmt – rein chronologisch gesehen – bereits einen großen Teil der Handlung vorweg, was daran liegt, dass das Buch selbst nicht chronologisch erzählt wird. So erfährt der Leser schon zu Beginn des Buches, dass Pete über der Garage wohnt (bzw. wohnen wird) und dass es einen Prozess gegen ihn gibt, obwohl die Geschichte mit seinem Sohn Alec und Laura zeitlich gesehen früher beginnt.

Die Autorin springt immer wieder zwischen der Gegenwart und Rückblenden in Pete’s bisheriges Leben hin und her, teilweise mitten im Text, so dass man einen Moment braucht, um zu begreifen, wo man sich gerade befindet. Das macht die Lektüre des Buches in manchen Momenten etwas anstrengend, aber auch interessant. Da es nicht allzu viele Handlungsstränge gibt, findet man sich meist sehr schnell wieder. Die Tatsache, dass bestimmte Dinge bereits vorweggenommen wurden, erhöht jedenfalls die Spannung im Bezug auf die Hintergründe: Warum wohnt Pete über der Garage? Wieso wird er verklagt? Und so weiter…

Davon abgesehen liest sich das Buch recht flüssig und angenehm. Irgendwie habe ich mich an eine Kreuzung von American Beauty und manchen John-Irving-Romanen erinnert gefühlt. Ohne irgendwelche großartigen „Nebenkriegsschauplätze“ geht es im Wesentlichen nur um das Leben von Pete und seiner Familie.

Nicht so überzeugend fand ich die Charaktere. Gerade die Hauptpersonen waren meiner Meinung nach etwas klischeehaft – eine Vorortsfamilie mit einem künstlerisch veranlagten „Problem-Sohn“, der nicht aufs College will. Das Verhalten insbesondere von Pete war recht vorhersehbar und zwar in dem Sinne, dass klar war, welche Fehler er begehen wird.

Insgesamt ein durchaus lesenswertes Buch für zwischendurch, das einen nicht vom Hocker reißt, aber auch seine interessanten Seiten hat.