Generationenkonflikte

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avathea Avatar

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Pete Dizinoff hat alles was man sich erträumen kann: eine glückliche Familie, ein schönes Haus, keine Geldnöte und eine gut gehende Arztpraxis. Doch all das droht er aus Vaterliebe zu verlieren. Sein Sohn Alec war ein Wunschkind und ist Petes ganzer Stolz, doch Alec wird älter und beschreitet Wege, die seinem Vater überhaupt nicht zusagen. Pete erhofft sich, dass sein Sohn aufs College geht und eine vernünftige Ausbildung absolviert. Alec hingegen will lieber malen und diese künstlerische Ader ohne Abschluss ausleben. Doch viel schlimmer wird es als sich Alec in Laura verliebt, die Tochter von Petes besten Freunden, die dazu auch noch zehn Jahre älter ist als sein Sohn und im Jugendalter ihr Baby getötet haben soll. Pete setzt alles daran seinen Sohn vor dieser, seines Erachtens, falschen Entscheidung zu bewahren und riskiert dadurch gleichzeitig Alec und auch seine Frau zu verlieren.

Lauren Grodstein hat einen sehr detailreichen und angenehmen Schreibstil, der nur an wenigen Stellen, wenn sie zu viele Kleinigkeiten aufzählt, langweilig wird. Der Leser taucht sehr genau in das Leben von Pete ein und zahlreiche Episoden aus seiner Vergangenheit werden erzählt, so dass man sich ein gutes Bild über den Charakter und das Wesen des Protagonisten machen kann, wodurch man auch verstehen lernt, warum sich Pete so sehr in das Leben seines einzigen Kindes einmischt. Auf der anderen Seite tut einem auch Alec leid, der erwachsen werden und für sich selbst entscheiden will, was sich allerdings durch die sorgenvolle Liebe des Vaters nicht immer realisieren lässt.

Alle in allem ein gutgeschriebener und empfehlenswerter Roman, der aber womöglich interessanter geworden wäre, hätte der Leser auch aus Alecs Perspektive Informationen erhalten, wodurch die Generationenkonflikte präziser hätten abgebildet werden können.