Vaterliebe?

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lilli333 Avatar

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Das Leben des Arztes Pete Dizinoff steht Kopf. Pete führte ein mehr oder weniger glückliches Leben. Er war glücklich verheiratet mit Elaine, hatte einen innig geliebten Sohn, Alec, eine gut gehende Arztpraxis und ein schönes Haus in einem reichen Vorort. In der Nähe wohnten seine seit Studienzeiten besten Freunde Joe und Iris mit ihren Kindern. Joe und Iris hatten Probleme mit ihrer ältesten Tochter Laura. Nach einem schlimmen Vorfall kam die 17jährige Laura bei Verwandten unter. Als sie wieder zu den Eltern zieht, ist sie 30, Alec 20. Die beiden kommen sich näher. Doch das passt Pete gar nicht. Er ist der Meinung, dass Laura Alec schadet. Aus falsch verstandener Liebe zu seinem Sohn versucht er mit aller Gewalt, die beiden auseinanderzubringen, was damit endet, dass er aus dem Haus der Familie ausziehen und nun in dem Raum über der Garage wohnen muss. Die Ehefrau Elaine möchte sich scheiden lassen. Die besten Freunde haben den Kontakt abgebrochen.

Dann ist da noch die Sache mit der Patientin Roseanne Craig, deren Eltern Dizinoff verklagen wollen. Ihr Bruder lauert ihm auf und bedroht ihn. So pendelt die Erzählung zwischen diesen beiden Problemen hin und her, dabei macht das familiäre aber den Hauptteil aus.

Dizinoff blickt auf sein bisheriges Leben zurück, wobei er nicht chronologisch erzählt, sondern einzelne Episoden herauspickt und in der Zeit hin und her springt. Nach und nach enthüllt sich so dem Leser, was in all diesen Jahren passiert ist, wie es letztlich zu der Entgleisung kam. Pete Dizinoff ist eigentlich ein ganz normaler Mann, der nur das Beste für seine Familie will, vor allem auch für seinen Sohn. Er soll auf ein gutes College gehen und einen guten Abschluss machen. Bei allem will ihm der Vater gerne helfen. Nur leider hat der Sohn andere Vorstellungen.

Der Schreibstil ist sehr angenehm, lässt sich leicht lesen, ist aber nicht zu einfach gestrickt. Hin und wieder eine Prise Ironie lockert die Erzählung schön auf. Während der größte Teil der Handlung äußerst ausführlich dargestellt wird, geht es mir am Schluss etwas zu schnell. Da hatte ich das Gefühl, die Autorin will jetzt einfach mal fertig werden. Die Geschichte ist insgesamt recht interessant und ganz nach meinem Geschmack. Trotz allem ist der Funke nicht so richtig übergesprungen, was wohl hauptsächlich daran liegt, dass mir die Hauptfigur mit ihrer arroganten und selbstgerechten Art ziemlich unsympathisch ist.