Vaterliebe

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lisolino Avatar

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Pete Dizinoff hat es geschafft. Er hat als Internist eine eigene Praxis, ein großes Haus, eine schöne Frau und, nach jahrelangen Versuchen, haben sie auch das ersehnte Wunschkind (Alec) bekommen. Manchmal erlaubt er sich den Luxus seinen Freund Joey zu bemitleiden. Dessen älteste Tochter Laura hat mit 17 Jahren in der Toilette der Stadtbibliothek ein Kind bekommen und ihm den Schädel eingeschladen. Nachdem Laura 10 Jahre nicht da war ist sie nun zurück und ausgerechnet in sie verliebt sich Alec. Pete kann Laura ihre Tat nicht vergessen und versucht mit aller Macht sie und Alec auseinanderzubringen. Dahinter stellt er alles zurück. So kommt es auch, dass er seiner Arbeit mit mangelnder Konzentration nachgeht und die Symptome einer Patientin falsch deutet. Am Ende treibt er Alec aber nur immer weiter in Lauras Arme.

Wenn man selber kleine Kinder hat, ist Lauras Tat unvorstellbar. Es wird im Buch auch nicht auf Lauras Sicht der Dinge eingegangen. Allein Petes Gedanken zu dem Thema werden immer intensiver und er kann den Gedanken an das kleine Baby, welches er sich immer im Waschbecken liegend vorstellt, nicht abschütteln. Es ist daher gut nachvollziehbar, dass er nicht mit der Wahl seines Sohnes einverstanden ist. Es ist auch legitim sich Sorgen zu machen und diese seinem Sohn gegenüber zu verdeutlichen. Aber Pete überschreite eine Grenze. Sein Sohn ist trotz alem ein eigenständiger Mensch, der Entscheidungen gegen den Willen seines Vaters terffen kann. Hätte Pete ein bischen mehr Vertrauen gehabt wäre vieles anders gekommen.

Insgesamt ein eindringlicher Roman. Wie würde man selber reagieren? Könnte man Laura ihre Tat verzeihen? Wäre es besser gewesen sie darauf anzusprechen? In einer Szene signalisiert sie Bereitschaft dazu. Die Chronologie der Geschichte war etwas anstrengen, da ich mir manchmal nicht sicher wann die geschilderten Ereignisse anzusiedeln waren. Auch wird Anfangs immer viel von dem Prozess gegen Pete geredet aber worum es dabei geht kommt erst sehr spät zur Sprache.