Wie weit darf man sich in das Leben anderer einmischen?

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coffee2go Avatar

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Kurze Inhaltsangabe:

Dr. Pete Dizinoff ist ein angesehener Arzt, lebt mit seiner Frau und seinem fast schon erwachsenen Sohn glücklich und zufrieden bis sich sein Leben von einem Tag auf den anderen dramatisch verändert. Obwohl er nur das Beste für seinen Sohn wollte, droht ihm sein Sohn zu entgleiten, seine Frau steht nicht mehr hundertprozentig hinter ihm, seine Freunde verabschieden sich und nach einer Anklage wegen eines Arztfehlers steht auch seine berufliche Karriere auf dem Spiel.

 

Meine Meinung zum Buch:

Das Buch ist sehr emotional geschrieben, vor allem aus der der Sicht des Arztes und Vaters Dr. Pete Dizinoff, aber auch die Sichtweisen seines Sohnes, seiner Freundin Laura und seiner Ehefrau sind sehr gut nachvollziehbar. Das Leben von Dr. Pete nimmt eine sehr dramatische Wende, nichts ist in seinem Leben mehr so wie es war und wie er es schätzte, er fühlt sich an einem aussichtslosen Punkt, wirkt fast schon apathisch und nimmt sein Schicksal an, ohne selbst aktiv dagegen anzukämpfen. Pete hat beim Lesen mein vollstes Mitgefühl erweckt, doch an manchen Stellen hätte ich ihn gerne motiviert aktiver zu handeln. Die Spannung konnte bis zum Schluss erhalten werden genauso wie die Erwartung, dass sich das Blatt für Pete doch noch einmal wendet.

Laura, die Freundin seines Sohnes, ist auch eine sehr starke und prägende Person mit vielen unterschiedlichen Facetten. Einerseits ist sie schwach und hilfebedürftig dargestellt, auf der anderen Seite berechnend und zerstörend. Diese vielschichtige Darstellung eines Charakters hat mir auch sehr gut gefallen.

 

Cover und Titel:

Der Titel des Buches klingt für mich vielversprechend, obwohl mir kürzere Titel grundsätzlich besser gefallen. Das Cover finde ich sehr blass und etwas altmodisch, hier hätte mir eine aktuellere Aufmachung besser gefallen.

 

Mein Fazit:

„Die Freundin meines Sohnes“ ist ein Roman, der auch nach dem Lesen noch längere Zeit nachwirkt und zum Nachdenken anregt. Vor allem für Eltern von Jugendlichen bleibt die Frage offen: „Wie weit darf man sich in das Leben seiner (fast) erwachsenen Kinder einmischen?“