Heiden

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
buecherfan.wit Avatar

Von

Robin und Betty Thorogood haben in Old Hindwell, Radnorshire, ein renovierungsbedürftiges altes Haus samt Kirchruine gekauft. Sie haben große Pläne mit ihrem neuen Besitz. Welcher Art diese sind, wird allmählich enthüllt. Robin und Betty sind etwas anders als andere: sie sind "bekennende" Heiden, und besonders Betty scheint übersinnliche Fähigkeiten zu besitzen. Ihre neuen Nachbarn haben das sehr schnell herausgefunden. Sie deponieren auf ihrer Schwelle ein altes Holzkästchen mit einem Dokument aus dem 19. Jahrhundert, das Beschwörungsformeln zur Abwehr von Hexen un satanischen Einflüssen enthält. Robin und Betty wollen den durch eine christliche Kirche entweihten Boden dem heidnischen Kult zurückgeben.

In einem zweiten Handlungsstrang wird die Pfarrerin Merrily Watkins- zuständig für spirituelle Grenzfälle - von einem befreundeten Nachbarn ins Krankenhaus gerufen, wo seine Frau Minnie mit einem schweren Infarkt eingeliefert worden ist. Sie stirbt. Fast zeitgleich stirbt eine andere Patientin - Menna Weal, 39 - an  einem Schlaganfall. Bei diesen plötzlichen Todesfällen scheint es nicht ganz mit rechten Dingen zuzugehen, aber genaueres kann der Leser zu diesem Zeitpunkt noch nicht wissen. Dafür erfährt er einiges aus Merrilys Privatleben, z.B. dass sie alleinerziehende Mutter der 16jährigen Jane ist, die in ihrer Abwesenheit eine Telefonanruf entgegennimmt. Es handelt sich um eine Anfrage wegen einer Podiumsdiskussion zum Thema "Heidentum", an der praktizierende Hexen, Druiden und fundamentalistische Geistliche teilnehmen werden.

Ich kenne bisher keinen Roman von Phil Rickman, der in seiner Heimat der überaus erfolgreiche Autor von bisher zehn Merrily-Watkins-Romanen ist. Er hat offenbar eine Marktlücke entdeckt: eine Exorzismus-Beauftragte als Protagonistin, übersinnliche Erscheinungen und brutale Verbrechen im ländlichen Herefordshire. Diese Konstellation  ist sicherlich ein  gutes Rezept  für spannende Krimis. Die vereinte englische Presse spricht ihm jedenfalls überschwengliches Lob für seine Krimiserie aus - Grund genug, sich für seine Romane zu interessieren.