Von Christen und Antichristen ...

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Beim Betrachten des dritten Merrily-Watkins-Krimi fiel mir zunächst auf, dass dieser nun nicht mehr als Krimi sondern vielmehr als „Mystery“ bezeichnet wurde. Was genau unter diesem Anglizismus zu verstehen ist und warum man ausgerechnet bei diesem Buch zu der Bezeichnung übergegangen ist, war mir nicht klar. Vielleicht wurde dem Verlag klar, dass die Romane aus der Feder von Phil Rickman keine spannenden Krimis sondern vielmehr stimmige Beschreibungen von Land und Leuten und manchmal auch von Spuk sind. Doch wie gesagt, über die Gründe für die Umbenennung kann man nur spekulieren!

Auch im neuen Roman aus der Folge steht wieder die Beraterin in spirituelle Grenzfragen (vulgo Exorzistin) Merrily Watkins aus Herefordshire mit ihrer Tochter Jane im Mittelpunkt der Handlung. Im Nachbarort hat das Paar Robert und Betty, das der heidnischen Religion anhängt, eine verfallene ehemalige Kirche erworben, die ihnen nun mit Freunden für heidnische Rituale dienen soll.

Schon bald kommt auch der örtliche neu zugezogene Pfarrer Nick Ellis hinter den Plan der Heiden und es entspannt sich ein spannungsgeladener Konflikt zwischen den beiden Parteien der Christen und Heiden, die beide auf ihre Religion bestehen. In dem Zwiespalt zwischen altem vorchristlichen Glauben und ihrer Aufgabe als christliche Pfarrerin wird Merrily nun in eine Talkshow eingeladen, wo sie den christlichen Standpunkt klarmachen soll. Doch nicht nur dieser Auftritt geht gründlich schief und bleibt ohne Folgen.

Da ich bereits Mittwinternacht, also den Vorgängerband zu „Die fünfte Kirche“ gelesen habe, erwartete ich mir nicht allzu viel von dem Buch, was auch so gut war, denn es konnte mich nicht überzeugen. Der ganze Plot ist mir zu langatmig angelegt und die Spannung konnte ich auch nur in mikroskopischer Dosierung ausmachen, weswegen das Buch es nicht geschafft hat, mich zu fesseln und nach mehr zu gieren!

 

Bücher sind wie Schiffe, die das Meer der Zeit durchsegeln (Francis Bacon)