Zu viel Durcheinander

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In ein englisches Dorf an der walisischen Grenze, wo das 20ste Jahrhundert bisher nur in manchen Bereichen Einzug gehalten hat, geschehen mysteriöse Dinge. Ein junges Pärchen, nach eigenem Bekenntnis praktizierende Heiden, kaufen eine verlassene und verfallende Kirche nebst Nebengebäuden, weil an dieser Stelle bereits vor der Errichtung der Kirche eine heilige Stätte des keltischen Kultes gewesen ist. Ein fanatischer Priester hält Gottesdienste, in denen "mit Zungen" gesprochen wird in einem Gemeindehaus ab und erfährt regen Zuspruch. Als dann durch eine Fernsehsendung an der auch Pfarrerin und Exorzistin Merrily Watkins teilnimmt herauskommt, dass diese Kirche von Heiden für heidnische Kulte benutzt werden soll, spitzt sich die Situation zu.

Gleichzeitig erfährt man von mehreren merkwürdigen Fällen in der Vergangenheit: Der Priester, der die Kirche aufgegeben hat ist verschwunden, nachdem er ein sehr merkwürdiges Verhalten an den Tag gelegt hat. Der erste Käufer der Kirche ist durch einen Unfall gestorben, der eigentlich nicht zu seiner Person passt. Weitere Todesfälle geschehen, weitere Personen verschwinden, Unfälle geschehen. Unheimliche Schwingungen und Erscheinungen werden wahrgenommen. Ist durch das Verlassen der Kirche eine unheimliche und bösartige Macht freigesetzt worden? Oder haben die Todesfälle natürliche Ursachen? Oder hat der Natur jemand aus purer Geldgier nachgeholfen?

Merrily Watkins als Vertreterin der Kirche auf der einen Seite und Robin und Betty Thorogood als Heiden auf der anderen Seite sind eigentlich gar nicht so verschieden voneinander, weil sie die Dinge zwar auf ihre eigene Weise, aber auch pragmatish betrachten. Anders hingegen die anderen Vertreter der jeweiligen Seiten, die wirkliche Fanatiker sind, und mit allen Mitteln, auch denen des Kampfes, die jeweiligen Seiten vertreten.

Soweit eine ganz grobe Zusammenfassung des Inhaltes, ohne zu viel zu verraten. Ich muss zugeben, wenn ich mich nicht verpflichtet gefühlt hätte, eine Rezension zu schreiben, hätte ich mich nicht durch die ersten 200 Seiten dieses Buches gekämpft. Zu viele verschiedene Handlungsstränge, die unvermittelt fallengelassen werden, zu viele Personen aus der Vergangenheit und Gegenwart und zuwenig durchgehender roter Faden. Zum Teil mag ich Schwierigkeiten gehabt haben, weil ich die ersten beiden Bände dieser Serie nicht kannte und deshalb mit einigen Personen nicht vetraut war. Das alleine kann es aber nicht gewesen sein.

Irgendwie scheint der Autor nicht sicher zu sein, was er eigentlich schreiben will: einen Krimi oder einen Mysterie-Roman. Erst gibt es Andeutungen über Unheimliches, dann werden logische Erklärungen geliefert, um dann doch wieder einen unheimlichen Hintergrund aufzubauen.

Nachdem ich aber dann den Kampf gegen fast die Hälfte des Inhaltes gewonnen hatte, wurde alles besser, wenn auch nicht wirklich überzeugend.

 

 

meldsebjon