Die Welt des orientalischen Erzählens

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holzfrieden Avatar

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Die Gärten von Istanbul - Wenn man diesen Titel liest, hat man sofort den Geruch orientalischer Gewürze in der Nase und denkt an schöne sonnige Tage. Und das ist gerade in der jetzigen Zeit so wichtig: Man hat ein positives Bild der Türkei im Kopf und nicht das der Türkei von Erdogan.
Auch wenn diese ersten Sätze nicht zu einer Rezension zu einem Krimi passen, musste ich sie hier einfach schreiben.
Nun zum Buch.
Nevzat, Oberinspektor des Morddezernats ist der Erzähler dieses Krimis. Das passt gut, da so die Erzähltradition des Orients aufgegriffen wird.
Hilfreich wäre eine Übersichtskarte mit Legende, da sich der Leser, der Istanbul nicht kennt, ohne sie nur sehr schlecht orientieren kann. Hinzu kommen die vielen ungewohnten Namen, die man nach 100 Seiten allerdings drauf hat.
Nevzat hat zwei Assistenten: Ali und Zeynep. Dieses Dreiergespann kommt von Anfang an sympathisch rüber. Manchmal vergisst man, dass man einen Krimi vor sich hat. Das stört mich allerdings nicht. Ich mag es, wenn die Figuren ausgestaltet sind. Auch das passt zur orientalischen Art und Weise des Erzählens. Ich habe es nicht bereut, dieses Buch gelesen zu haben. Ümid legt eine andere Art von Krimi vor, das ist in der dominanten Lesewelt der skandinavischen Krimis wohltuend.