Auf kulinarischen Spuren durch ein Leben

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Der Roman "Die Geheimnisse der Küche des Mittleren Westens" von J. Ryan Stradal erzählt dem Leser die Geschichte der großartigen Köchin Eva Thorvald, beginnend mit den Umständen ihrer Geburt und der Familie ihres Vaters. Von der Mutter früh verlassen, wächst sie nach dem plötzlichen Tod ihres Vaters vom Säuglingsalter an bei Tante und Onkel auf.
In einzelnen Kapiteln, die jeweils mit einem Gericht oder einem Lebensmittel überschrieben sind, erzählt der Autor vom Leben des Mädchens, das, sicher geerbt vom Vater, eine große Affinität zum Kochen entwickelt. So baut sie bereits mit elf Jahren in ihrem Kleiderschrank Chilis an.
Jeder ihrer Lebensabschnitte ist geprägt von einer Spezialität, sei es in einer Gruppe von jungen Menschen, die zusammen kocht oder bei einem Wettbewerb, bei dem sie später als Jurorin teilnimmt. Am Ende ist Eva eine äußerst erfolgreiche und über die Grenzen des Landes hinaus bekannte Köchin, die mit ihren Events außerordentlich große Erfolge feiert.

Der Roman hat ein sehr interessantes Konzept. Mir gefällt die Idee, ein Leben anhand von Gerichten zu erzählen, die in gewisser Weise eine bestimmte Lebensphase charakterisieren oder prägen. Dabei tauchen auch immer die Menschen auf, die für Eva wichtig sind und sie begleiten.
Das Buch lässt sich flüssig lesen und hat einen angenehmen Stil. Insgesamt auf jeden Fall überzeugend und lesenswert, ich hätte mir aber gewünscht, dass man noch mehr über Eva selbst und ihre Gefühlswelt erfährt, sprich, wie es ihr wirklich geht. Man kommt an sie als Mensch nicht so richtig heran, würde es sich als Leser aber wünschen. Zudem war für mich persönlich das Ende nicht richtig schlüssig, da hätte ich mir noch etwas "mehr" gewünscht. Ich vergebe daher 4 Sterne.