ein wunderbarer Schmöker

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tsubame Avatar

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"Die Geheimnisse der Küche des Mittleren Westens" war seit langer Zeit ein Buch, von dem mir der Abschied tatsächlich ein bisschen schwer gefallen ist.
Dabei kann ich gar nicht genau sagen, was mich an der Geschichte so fasziniert hat.
Zunächst einmal ist es das wunderschöne Cover, das den Blick auf sich zieht. Und die dargestellten Motive haben tatsächlich alle einen Bezug zur Geschichte, was bei Buchcovern längst nicht selbstverständlich ist.
Dann taucht man ein in die Geschichte, die zunächst mit Lars Thorvald beginnt, einem Koch, der im Oktober 1988 die Kellnerin und Weinkennerin Cynthia Hargreaves heiratet. Die beiden bekommen ein Baby, das sie Eva nennen, doch während sich der überglückliche Vater die ausgefallensten Menu-Pläne für das Neugeborene ausdenkt, wird der Mutter schon nach kurzer Zeit bewusst, dass sie sich ihr Leben anders vorgestellt hat und sie brennt mit einem anderen Mann nach Australien durch, um dort als Sommelière Karriere zu machen.
Kurze Zeit später stirbt Lars an einem Herzinfarkt und Eva wächst bei ihrem Onkel Jarl und dessen Frau auf.
In den folgenden Kapiteln nimmt der Leser direkt oder indirekt am Leben Eva Thorwalds teil, die mit 11 Jahren Chilipflanzen in ihrem Schlafzimmerschrank züchtet und sich später zu einer der gefragtesten Köchinnen Nordamerikas mausern soll. Manchmal erscheint Eva nur als Nebendarstellerin, manchmal ist sie selbst die Hauptperson, aber alle der auftretenden Personen haben direkt oder indirekt mit Evas Leben zu tun.
Meine persönlichen Lieblingskapitel waren "Zander" und "Riegel", aber auch das kulinarische und emotionale Finale habe ich in vollen Zügen genossen.
"Die Geheimnisse der Küche des mittleren Westens" ist eine Geschichte, die zufrieden macht - wie ein gutes Essen, mit liebenswerten und weniger liebenswerten Figuren - ganz wie im richtigen Leben eben.