Unfassbar gut!

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ceciliasophie Avatar

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Um ganz ehrlich zu sein, trotz Klappentext und Leseprobe erwartete ich ein Kochbuch. Umso erstaunter war ich, als ich das doch handliche Büchlein auspackte. Doch die kurzfristige Verwunderung schlug schon nach den ersten paar Zeilen in wilde Begeisterung um.
Ich befand mich in einer der schlimmsten Leseflauten meines Lebens als Leser, hatte Lust auf nichts aus dem Buchbereich, war abgesättigt.
Doch dann schaffte es Herr Stradal, mich aus dem Sog der "Fast Food Bücher" aka Bücher über die immer gleichen Geschehnisse, herauszuholen. Ich hatte etwas neues, wunderbares in der Hand. Und ich war süchtig. Im Nu war ich mitten in der Geschichte um Eva Thorvald. Und um ist an dieser Stelle wirklich das richtige Wort.
Denn zu Beginn lernen wir ihren Vater kennen, einen begnadeten Koch und dessen Geschichte. Im Verlauf der Geschichte haben wir mal Eva im Mittelpunkt, doch auch immer wieder Personen aus ihrem Umfeld. Eine solch spannend gestrickte Erzählweise verdient Würdigung.
Ich fühlte mich unter all den verschiedenen Charakteren nie verloren, im Gegenteil, ich war immer an ihrer Seite. So verschieden, so interessant, so nervig. Einfach so unfassbar menschlich. Und immer wieder Eva. Ich habe nun das Gefühl, Eva ist mir eine gute Freundin und ich werde mit Freuden immer wieder in diese Geschichte eintauchen.
Der Schreibstil ist phänomenal. Ganz klar und einfach gehalten ohne viel Brimborium. Aufgepeppt wird das Schriftbild immer wieder durch kleine Listen, Aufzählungen, Zutaten, Rezepte.
Ich habe mich nie gelangweilt, sondern in Erinnerungen geschwelgt, die Beschreibungen des Essens genossen und die Speisen förmlich auf der Zunge geschmeckt. Mit leerem Magen war dies nicht immer einfach....