Ein faszinierender Blick auf das mittelalterliche Antwerpen

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Das Cover von „Die Gerüche der Kathedrale“ weckt sofort ein Gefühl von Geschichte und Atmosphäre. Es lässt ahnen, dass dieses Buch einen einzigartigen Blick auf das mittelalterliche Leben in Antwerpen bietet, und vermittelt ein wenig das Gefühl, mitten im Geschehen zu stehen.

Wendy Wauters gelingt es mit ihrem präzisen, fast lebendig wirkenden Schreibstil, die düsteren, aber auch farbenfrohen und abwechslungsreichen Eindrücke des 16. Jahrhunderts nachzuzeichnen. In der Leseprobe wird der Leser förmlich von den sinnlichen Eindrücken überwältigt – der Gestank verwesender Leichen, der Duft von Parfüm und Weihrauch, das lautstarke Durcheinander von Menschen und Geräuschen – und wird direkt ins pulsierende Leben der damaligen Zeit versetzt. Besonders eindrucksvoll ist die Darstellung der Antwerpener Liebfrauenkirche als Zentrum einer Welt voller Kontraste.

Die Charaktere, die sich in dieser Welt bewegen, werden durch ihre Handlungen und das Miteinander mit der Kathedrale lebendig. Es wird deutlich, wie der religiöse Raum von Alltag und Handel durchzogen ist und wie das Heilige und das Profane in der Kathedrale miteinander verschmelzen.

Ich erwarte von der Geschichte eine detaillierte und anschauliche Darstellung des mittelalterlichen Lebens, bei dem sowohl die religiösen als auch die weltlichen Aspekte des damaligen Antwerpens zur Geltung kommen. Die intensive Darstellung von Gerüchen, Geräuschen und Farben verspricht eine einzigartige, immersive Leseerfahrung. Ich würde das Buch gerne weiterlesen, um noch tiefer in den Alltag jener Zeit einzutauchen und die vielfältigen, faszinierenden Eindrücke, die die Autorin so anschaulich vermittelt, weiter zu erleben.