Kunst- und Kulturwissenschaft mit phänomenologischem Ansatz
Die belgische Historikerin Wendy Wauters forscht an der Universität Antwerpen und spezialisiert sich auf Alltagsgeschichte; mit einem besonderen Faible für das, was zwischen den Zeilen liegt: sinnliche Wahrnehmung, Atmosphäre, das scheinbar Nebensächliche. Genau das merkt man „Die Gerüche der Kathedrale“ auf jeder Seite an. Denn obwohl dieses Buch in die Kategorie Sachbuch fällt, ist es mit seinen etwa 400 Seiten keinewegs ein trockener Wälzer: Hier geht es nicht um Zahlen, Jahreszahlen oder große Namen aus dem Geschichtsunterricht. Es geht um die Sinneseindrücke der Menschen im Mittelalter, genauer gesagt des 16 Jahrhunderts, deren Leben sich in der und um die Kathedrale von Antwerpen, der Liebfrauenkirche, abspielte. Um Duft. Um Emotionen und Gedanken.
Wauters rekonstruiert das menschliche Geschehen des mittelalterlichen Antwerpens, welches mit der Liebfrauenkirche als zentralem Ort der Stadtgeschichte verwoben ist, und zwar auf eine Art, die nicht verstaubt, sondern trotz der historischen Inhalte sehr lebendig wirkt: Man liest, und plötzlich ist man mittendrin - in einer überfüllten Messe oder der im schummrigen Halbdunkel eines Chorraums. Wauters versteht es bestens, die Atmosphäre der Erzählungen über die belgische Geschichte greifbar zu machen.
Diess Buch verbindet detaillreiche und langwierige historische Forschung mit einem außergewöhnlichen Zugang – dem über Sinneswahrnehmungen wie spezifisch dem Geruchssinn; ein nahezu phänomenologischer Ansatz. Wauters verlässt sich nicht nur auf Schriftquellen, sondern denkt und arbeitet interdisziplinär. So lässt sie Anthropologie, Geruchsforschung, oder Architekturgeschichte in ihre Kunst- und Kulturhistorische Arbeit einfließen.
Die Bilder, Schriftstücke, Architekturskizzen und Porträts, die in der Mittes des Buches im Farbdruck platziert sind, bilden ein ganz wunderbares Beiwerk des Buches ab, welche sowohl das wissenschaftliche Verständnis als auch die eigene Vorstellungskraft während der Lektüre stützen.
Wauters rekonstruiert das menschliche Geschehen des mittelalterlichen Antwerpens, welches mit der Liebfrauenkirche als zentralem Ort der Stadtgeschichte verwoben ist, und zwar auf eine Art, die nicht verstaubt, sondern trotz der historischen Inhalte sehr lebendig wirkt: Man liest, und plötzlich ist man mittendrin - in einer überfüllten Messe oder der im schummrigen Halbdunkel eines Chorraums. Wauters versteht es bestens, die Atmosphäre der Erzählungen über die belgische Geschichte greifbar zu machen.
Diess Buch verbindet detaillreiche und langwierige historische Forschung mit einem außergewöhnlichen Zugang – dem über Sinneswahrnehmungen wie spezifisch dem Geruchssinn; ein nahezu phänomenologischer Ansatz. Wauters verlässt sich nicht nur auf Schriftquellen, sondern denkt und arbeitet interdisziplinär. So lässt sie Anthropologie, Geruchsforschung, oder Architekturgeschichte in ihre Kunst- und Kulturhistorische Arbeit einfließen.
Die Bilder, Schriftstücke, Architekturskizzen und Porträts, die in der Mittes des Buches im Farbdruck platziert sind, bilden ein ganz wunderbares Beiwerk des Buches ab, welche sowohl das wissenschaftliche Verständnis als auch die eigene Vorstellungskraft während der Lektüre stützen.