Wie riecht das Mittelalter?
In dem Sachbuch "Die Gerüche der Kathedrale" zeichnet Wendy Wauters ein buntes und detailliertes Bild „vom Leben im Herzen des mittelalterlichen Antwerpen“ und insbesondere um die Kathedrale im Zeitraum von 1481 bis 1566. In 17 Kapiteln wird der Leser durch die Zeit geführt. Und auch wenn immer wieder auf die wahrlich unvorstellbaren Düfte aus Verwesung, Kräutern und Ausdünstungen innerhalb der Kathedrale eingegangen wird, so bekommt man eine sehr gute Vorstellung von dem Leben zu der damaligen Zeit. Kleinteilig, mit vielen unterhaltsamen Anekdoten und ausführlich recherchiert unterhält der Text und bietet viele Informationen, wie Rezepte, Regeln und Bräuche der damaligen Zeit.
Schon auf dem Cover ist das Innere der Kathedrale gezeigt, und jedes Kapitel ziert ein kleines Medaillon mit passendem Bild. Zusätzlich sind 65 Abbildungen in der Mitte des Buches gesammelt in Bunt gedruckt, auf die im Text immer wieder verwiesen wird. So kann man den bildhaften Ausführungen gut folgen.
Mir hat der unterhaltsame Schreibstil gut gefallen und auch der Ansatz, sich einmal Gedanken über die Gerüche zu machen, die zu der damaligen Zeit herrschten. Sei es die Vorstellung, dass in der Kathedrale Beerdigungen bei laufendem Betrieb stattfanden und mangels Platz Gräber dafür geöffnet wurden, um „neue“ Leichen zu begraben. Sei es die Erklärung, dass im Mittelalter die Theorie der Miasmen, der unreinen Luft, vertreten wurde, und so viele Kräuter (z.B. auf dem Boden der Kathedrale) wie Weihrauch zur „Reinigung“ der Luft eingesetzt wurden. Wauters schreibt so bildhaft, dass ich mir diese Szenen gut vorstellen kann (auch olfaktorisch!). Dazu kommt das umfassende Wissen, das ich durch das Lesen des Buches erneuern und ergänzen konnte.
Wer sich mit mehr als dem Sehen (beim Betrachten der Gemälde) auch gedanklich oder in der Vorstellung mit dem Riechen und teils mit dem Schmecken, also mit vielen Sinnen mit dem Mittelalter beschäftigen will, dem empfehle ich dieses Buch vollumfänglich.
Schon auf dem Cover ist das Innere der Kathedrale gezeigt, und jedes Kapitel ziert ein kleines Medaillon mit passendem Bild. Zusätzlich sind 65 Abbildungen in der Mitte des Buches gesammelt in Bunt gedruckt, auf die im Text immer wieder verwiesen wird. So kann man den bildhaften Ausführungen gut folgen.
Mir hat der unterhaltsame Schreibstil gut gefallen und auch der Ansatz, sich einmal Gedanken über die Gerüche zu machen, die zu der damaligen Zeit herrschten. Sei es die Vorstellung, dass in der Kathedrale Beerdigungen bei laufendem Betrieb stattfanden und mangels Platz Gräber dafür geöffnet wurden, um „neue“ Leichen zu begraben. Sei es die Erklärung, dass im Mittelalter die Theorie der Miasmen, der unreinen Luft, vertreten wurde, und so viele Kräuter (z.B. auf dem Boden der Kathedrale) wie Weihrauch zur „Reinigung“ der Luft eingesetzt wurden. Wauters schreibt so bildhaft, dass ich mir diese Szenen gut vorstellen kann (auch olfaktorisch!). Dazu kommt das umfassende Wissen, das ich durch das Lesen des Buches erneuern und ergänzen konnte.
Wer sich mit mehr als dem Sehen (beim Betrachten der Gemälde) auch gedanklich oder in der Vorstellung mit dem Riechen und teils mit dem Schmecken, also mit vielen Sinnen mit dem Mittelalter beschäftigen will, dem empfehle ich dieses Buch vollumfänglich.