Hype oder nicht Hype?

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soaphie Avatar

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Da der Hype um Elena Ferrante nicht abbricht und mir die Bücherreihe mehrfach empfohlen wurde, möchte ich der Autorin noch eine Chance geben. Als Italien-Fan sind die Bücher wohl ein Muss und mir gefallen Bücher, die den Werdegang von Personen in den jeweiligen Lebensumständen beschreiben.
Bei dieser Leseprobe beeindruckt mich die Sprache, die sehr sachlich, scharf beobachtend und dennoch warm und einfühlsam ist. Die beiden Charaktere der Protagonistinnen, die unterschiedlicher nicht sein könnten, werden deutlich gegenübergestellt. Elena, die Ich-Erzählerin, inzwischen Schriftstellerin in Norditalien, steht kurz vor der Hochzeit und hat gerade ihr erstes Buch veröffentlicht. Der Kontakt zu Lila, ihrer besten Freundin, ist ziemlich abgebrochen und dennoch beverbindet sie das unsichtbare Band der Nähe, die wiederum oftmal schwer aufzubauen ist. Lila ist impulsiv, hat sich von allen Zwängen befreit, ist inzwischen Mutter eines Sohnes, von dessen Vater getrennt und lebt mit einem anderen Mann, den sie nicht liebt, in ihrer Heimatstadt Neapel, zusammen. Sie arbeitet unter erniedrigenden Verhältnissen in einer Fabrik. Von einem gemeinsamen Freund der beiden Frauen wird sie als "verkorkst" beschrieben. Elena wird als "hochintelligent und gebildet, sehr mutig und schön" beschrieben. Im Klappentext wird auf schwere Zeiten hingewiesen und dass die Frauen zusammenhalten. Das interessiert mich!
Das Buchcover passt zu einem modernen Frauenroman-kunstvoll ohne kitschig zu sein, mit hohem Wiedererkennungswert in der Buchreihe.