noch Fragen offen

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anne_kaffeekanne Avatar

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Inhalt:
Die Geschichte einer Freundschaft voller Verwerfungen geht zu Ende und beide Frauen können ihrer Herkunft nicht entkommen.
Elena wollte eigentlich nichts mehr von Lila und ihrem Herkunftsort wissen, aber aus Liebe kehrt sie doch zurück. Lila ist indessen in Neapel geblieben und eine erfolgreiche Unternehmerin geworden, verstrickt sich aber mehr und mehr in die verbrecherische Welt, die sie so sehr verachtet.

Meine Meinung:
Jetzt im vierten Band ist das Personal schon sehr groß und es fällt schwer, den Überblick zu behalten. Leider werden auch einige Rätsel nicht aufgelöst, obwohl die Geschehnisse des ersten Bandes wieder aufgegriffen werden. Im Grunde genommen könnte es in einem fünften Band nahtlos weitergehen. Von dem Finale hätte ich nach dem letzten Band, in dem viel passiert ist, mehr erwartet, aber die Handlung plätschert wieder mit kleinen Höhepunkten so dahin, wie es die ganzen anderen Bände auch schon war. Elena Ferrantes Heldinnen und Helden zeichnen sich dadurch aus, dass sie ambivalent sind und es schwer ist, sie uneingeschränkt zu mögen oder zu hassen. Besonders die Erzählerin Elena ist mit ihrer negativen Sicht auf sich und andere Menschen sehr anstrengend.
Interessant fand ich den historischen und gesellschaftlichen Hintergrund, der in Romanen selten so genau analysiert wird, aber schlussendlich war ich doch ganz froh, dass es zu Ende war. Insofern nicht komplett mein Fall. Leser, die schon die ersten Bände mögen, wird dieser Abschluss sicher nicht enttäuschen. Wer schon am Anfang Probleme mit der Erzählweise hatte, wird auch mit dem letzten Band nicht mehr glücklich.