Regt zum Nachdenken über sein eigenes Verhalten an.

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
lillie-sophie Avatar

Von

„Die Geschichte des Wassers“ ist mein erstes Buch von Maja Lunde. Natürlich habe ich den großen Hype um den Vorgänger „Die Geschichte der Bienen“ mitbekommen. Vielleicht waren deshalb meine Erwartungen an „Die Geschichte des Wassers“ so hoch. Schlussendlich hat mich die Autorin mit ihrer Geschichte unterhalten und zum Nachdenken angeregt, keine Frage. Aber ich habe mehr erwartet, auch im Bezug auf den ökonomischen Aspekt.

Die Botschaft hinter den Büchern von Maja Lunde sind klar und deutlich. Und ist so wichtig, wichtiger als jemals zuvor. Im diesem zweiten Band des Klima-Quartetts widmet sich die Autorin dem Wasser und den katastrophalen Auswirkungen, wenn wir diese Ressource der Erde weiterhin so verschwenderisch behandeln. Das Buch regt sehr zum Nachdenken an. Über die Erde und sein eigenes Verhalten. Und die absolute Selbstverständlichkeit, die fest in vielen von uns verankert ist, dass eben alles einfach da und vorhanden ist. Dass der Mensch die Erde und ihre Ressourcen bis aufs Letzte ausbeuten wird.

„Die Geschichte des Wassers“ wird in zwei Handlungssträngen erzählt, im Jahre 2017 und 2041. Geschickt verwebt die Autorin beide Stränge, erst ganz leicht um zum Schluss einen großen Knoten darzubieten. Der Schreibstil von Maja Lunde ist nicht einfach, sondern eher poetisch und erscheint stellenweise schon fast wirr. Aber genau diese Mischung hat es für mich so spannend gemacht. Sie verschönert nichts und dennoch baut sich nach und nach eine Sogwirkung auf.

Auch die Charaktere sind alles andere als perfekt. Haben und machen Fehler, wirken vielleicht sogar nicht ganz so sympathisch. Sie sind eben ehrlich und besonders im Jahre 2041 kommen noch die erschwerten Lebensbedienungen hinzu. Und es spricht für Maja Lunde, das mir „Die Geschichte des Wassers“ dennoch gefallen hat, auch wenn die Charaktere nicht immer Sympathieträger für mich waren.

Das Ende von „Die Geschichte des Wassers“ könnte man fast schon als Happy End bezeichnen. Und das war für mich leider nicht gänzlich stimmig. Ich kann die Autorin und ihre Intention dahinter schon nachvollziehen. Man will bei einem ökonomischen Krimi kein solch schlimmes Ende, weil man ja noch Hoffnung haben soll und muss. Um es besser zu machen und es eben nicht so weit kommen zu lassen. Aber ich empfand es als zu schwach. Eine solche Geschichte hätte mehr verdient. Dennoch wird es für mich sicherlich nicht das letzte Buch von Maja Lunde gewesen sein und ich bin auf den dritten Teil des Klima-Quartetts sehr gespannt.