Coming of Age mal anders: Etwas schräg. Etwas schwarz und sehr, sehr liebevoll.

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Mit schrägem Humor und einem Hauch Sarkasmus schildert Wilbur in der Ich-Perspektive sein Leben an einer Middle- und später Oberschule in Toronto. Aufgrund eines dicken Fauxpas seines Lehrers, wird ein Brief, den Wilbur in schonungsloser Ehrlichkeit an sich selbst verfasst hat, an der ganzen Schule publik. Und das an Wilburs erstem Schultag. Fortan ist er Ziel gemeinster Mobbing-Kampagnen und wächst zu einem introvertierten, verträumten 14-jährigen heran, der sehr unter den Attacken seiner Mitschüler leidet. Besonders Antagonist Tyler, Mitschüler und Fiesling, erfindet die gemeinsten Spitznamen, die wie Pech über Jahre an Wilbur hängenbleiben.

Auch der familiärer Background ist interessant: Zwei politisch sehr korrekte Mütter bemühen sich, ihren sensiblen und aufgeweckten Sohn aufzubauen und ihm Halt zu bieten, sind jedoch selbst verletztlich.

Das unheilvolle Setting trieft vor schwarzem Humor und spitzer Zunge. Der Sprachstil ist pointiert und der Gesamteindruck der ersten Leseprobe amüsant. Auch der Einsatz von Typografie im Buch ist besonders und ansprechend gewählt – toll!

Ich hätte wirklich Freude daran, das Buch zu Ende zu lesen. Noch erschließt sich mir die Wahl des modernen Dino-Titels nicht, aber ich traue dem Verlauf der Geschichte eine Auflösung diesbezüglich zu.