Elliot und die Götter

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anke78 Avatar

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Elliot hat es nicht leicht: In der Schule hat er Probleme und der Direktor droht mit einem Verweis. Zu Hause kümmert er sich zudem um seine kranke Mutter und den Hof der Familie. Als wäre das nicht schon genug, stehen sie auch noch kurz vor dem Bankrott. Elliot glaubt, dass es nicht schlimmer werden kann – doch er wird eines Besseren belehrt: Denn plötzlich kracht mit einem lauten „Krawumms“ Virgo in seinen Kuhstall. Sie behauptet, ein Sternbild zu sein und wirkt ziemlich durchgeknallt. Virgo soll einem Dämon Ambrosio bringen und Elliot hilft ihr dabei. Doch leider geht das ziemlich daneben und der Todesdämon Thanatos entkommt ihnen. Jetzt stehen sie vor der großen Aufgabe, Thanatos so schnell wie möglich wieder einzufangen. Bei diesem Abenteuer kommen ihnen einige Götter zu Hilfe, mal mehr und mal weniger erfolgreich…

Ich finde es immer eine tolle Abwechslung hin und wieder auch mal Kinderbücher zu lesen. So war ich auch Feuer und Flamme für die Harry Potter-Bücher oder, noch gar nicht so lange her, den ersten Band der neuen Reihe „Saint Lupin’s Academy – Zutritt nur für echte Abenteurer!“. Daher habe ich mich auch für dieses Buch beworben und bin auch größtenteils zufrieden. Ich war sehr schnell in der Geschichte drin und habe mich aufs Weiterlesen gefreut. Der Schreibstil ist sehr flüssig und wunderbar humorvoll. An manchen Stellen war es teilweise etwas albern, aber das liegt wohl auch im Auge des Betrachters, denn da bin ich eben doch etwas aus dem empfohlenen Lesealter raus. Sehr gut gelungen ist aber meiner Meinung nach die Herausarbeitung der einzelnen Charaktere. Zwar kommen Zeus, Hermes, Aphrodite, Athene und all die anderen etwas überspitzt daher, doch das macht ja auch den Witz der Geschichte aus. Dass es sich um den Start einer Buchreihe handelt, stellt sich erst zum Schluss heraus, das hatte ich so anfangs nicht auf dem Schirm. Da wird Elliot in den kommenden Büchern sicherlich noch einiges erleben.

Die einzelnen Kapitel sind nicht allzu lang, was sicher vor allem die jungen Leser ansprechen wird. Da kann abends vor dem Einschlafen noch ein Kapitel über Elliots Abenteuer gelesen werden. Doch da wirft sich mir eben wieder die Frage auf, ob ein zehnjähriges Kind nicht irgendwann die Lust am Lesen verliert, wenn es dabei mit allzu vielen griechischen Eigennamen und Begriffen aus der Mythologie konfrontiert wird. Da bedarf es sicher an einigen Stellen an Erklärungen der Eltern.

Das Cover hingegen finde ich sehr gelungen: Im Zentrum steht Elliot im Scheinwerferlicht und um ihn herum einige Götter und Sternbilder. Durch die farbliche Gestaltung sticht es direkt ins Auge. Perfekt für ein Kinderbuch.

Ganz tolle Idee von Chicken House: Potentielle Leser, die das Buch zum Beispiel im Buchladen in die Hand nehmen, entdecken auf der Rückseite des Einbands einen Hahnenkamm mit großen Augen – das Verlagslogo. Dazu in einer Sprechblase der Hinweis, mal auf Seite 40 reinzulesen. Das gefällt mir wirklich sehr gut, man liest an einer tolle Stelle der Geschichte rein und bekommt einen Eindruck vom Buch.

Ein schönes Kinderbuch mit Göttern, Dämonen und Sternzeichen, viel Humor und schlagfertigen Dialogen. Wirklich gut gelungen, wenn auch an einigen Stellen mit Luft nach oben. Wenn ich auch immer noch nicht sicher bin, ob einige Begriffe und Namen für die Leser im empfohlenen Leseralter ab 10 Jahren nicht zu umständlich sind. Daher gebe ich 4 von 5 Sternen.