Differenziert erzählt

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lesemöwe Avatar

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Schon beim Lesen des Prologes erkennt man, dass es sich bei diesem Roman um einen vielschichten, dichten, intensiven, spannungsgeladenen Krimi handeln muss, denn die ersten Seiten könten nicht intensiver geschildert werden als durch die Gesprächsanteile, ergänzt um erzählende Passagen, aus denen die immer größer werdene Angst um das Kind spürbar wird, das nicht wie verabredet nach Hause gekommen ist: " Ein plötzlicher Umschwung der Gefühle – von milder Verärgerung über nervöse Verwunderung zu Besorgnis, die der hellen Panik und schließlich dem unaussprechlichen Grauen weichen wird." (Seite 11).
Dann kommt das erste Kapitel. Es wird eingeleitet durch ein Zitat, das ähnlich wie das Zitat, das dem ganzen Roman vorangestellt ist, andeutet, dass es in dem Krimi um viel Böses gehen wird: "»Oh welch verworren Netz wir weben, wenn wir nach Trug und Täuschung streben.«" (Seite 13) und mit dem ersten Satz " Er war nicht tot, er wusste nur, dass sein Leben vorbei war." (Seite 15) wird deutlich, dass etwas passieren wird, was das Leben des Ich-Erzählers von Grund auf verändern wird. In dem Kapitel geht es um einen Segelunfall von zwei Männern, von denen der eine der Ich-Erzähler ist und der andere sein Schwager, der ums Leben kommt. Der Zusammenhang zum Prolog erschließt sich nicht sofort..., aber nach einer Weile erfährt man, dass der Ich-Erzähler bei der Polizei ist und sich mit alten unaufgeklärten Fällen beschäftigen soll. Möglich, dass er mit dem Verschwinden des Mädchens vor zwanzig Jahren betraut wird ...
Auch der Titel "Die Grausamen" und das Titelbild mit dem Spinnennetz, bei dem man an Intrigen, Verwicklungen, Gefangenschaft und vieles mehr denkt, wecken Interesse und Spannung. Man ist enttäuscht, als die Leseprobe zuende ist, denn man ist schon in dem Sog drin, der einen weiterlesen lassen will ....