Nicht gar so grausam

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oberchaot Avatar

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Die dreizehnjährige Tessa verschwindet eines Tages in einem noblen Vorort einer Stadt. Alle geraten in Aufruhr und Schockzustand, denn bis dahin kannte man das in diesem Viertel nicht.
Zwanzig Jahre später bearbeiten zwei Kommissare alte Fälle, sogenannte Cold Cases; einerseits Gabe Dickinson, der bei einem Segelunfall seinen Schwager verlor, und andrerseits Marta, welche aus Versehen ihren Partner bei einem Einsatz erschoss. Beide sind deswegen auf dem Abstellgleis angelangt. Aber dennoch ist mit ihnen zu rechnen.

Das Cover ist ansprechend, und ich gebe zu, dass ich nicht schlecht staunte, als ich eines Abends das Buch zur Seite legte, das Licht löschte, und mir ein Spinnennetz entgegenleuchtete…
Anfangs haben mich die Lebensvorgeschichten der Kommissare fast etwas deprimiert. Sie haben Fehler gemacht, oder waren in schwierige Situationen involviert. Deshalb werden sie von ihren Arbeitskollegen gemieden, sie dürfen nicht mehr wie bisher arbeiten, sondern müssen Cold Cases aufarbeiten, was immerhin besser ist, wie eine Entlassung.
Interessant und auffällig ist, wie Katzenbach jeweils sehr genau die verschiedenen Stadtviertel beschreibt, arme und heruntergekommene bis hin zu reichen, noblen Vierteln mit gepflegten Rasenflächen. Und dementsprechend erwartet man auch solche Einwohner. Umso grösser war der Aufschrei, dass in einem teuren und noblen Vorort ein Mädchen verschwindet.
Die kursive Schrift, was den inneren Gedanken gehört, was nicht ausgesprochen wird, finde ich speziell.

Die Geschichte ist einfach zu lesen, mit soweit logischem Ablauf. Manchmal ist es etwas langatmig, darum hat das Buch ja auch so viele Seiten. Empfehlenswert.