Packend und überraschend!

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lunamonique Avatar

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„Die Grausamen“ ist das neueste Werk von Autor John Katzenbach. Ein zwanzig Jahre alter Vermisstenfall gibt erneut Rätsel auf.

Assistant Deputy Chief Gabriel Dickinson befindet sich nach einem Unglück und der Trennung von seiner Frau in freiem Fall. Sein Alkoholproblem bleibt auch seinem Chef nicht verborgen. Er bekommt eine letzte Chance und wird ins Resort „Cold Cases“ versetzt. Zusammen mit seiner neuen Partnerin Marta Rodriguez-Johnson nimmt er sich alter, ungelöster Fälle an. Nach einer Durststrecke im Papierwust entdeckt Marta eine Spur.

Der Prolog spielt im Jahr 1996. Die 13jährige Tessa kommt von einem Besuch bei ihrer Freundin nicht nach Hause. Die Verzweiflung der Eltern ist greifbar. Alle Suchmaßnahmen verlaufen im Sande. Was ist passiert? Das Undurchsichtige und Rätselhafte zieht sich durch die Geschichte. Handlungswechsel, Gabe hat alles verloren, was ihm wichtig war. Selbst für seinen Job kann er nicht mehr die notwendige Energie aufwenden. Auch Marta hat mit einem Vorfall zu kämpfen, der ihr den Boden unter den Füßen weggezogen hat. Beide müssen sich beweisen. Es lässt sich erahnen, dass sich das Team Gabe und Marta sehr gut zusammenrauft. Sie sind als Charaktere mit ihren Schwächen und Eigenarten sehr interessant und ergänzen sich. Die anfängliche Lustlosigkeit verwandelt sich bald in Ermittlungsfieber. Eine überraschende Wende ist effektvoll inszeniert. Wie Gabe und Marta bleibt auch der Leser geschockt zurück. Das Netz aus Lügen scheint undurchdringlich. Wer ist der Gegner? Die Gefahr für Gabe und Marta nimmt zu. Marta muss ihr Trauma überwinden und Gabe einer Versuchung widerstehen. Jedes kleinste Anzeichen von Schwäche kann den Tod bedeuten. Autor John Katzenbach setzt auf die psychologische Schiene. Welche Abgründe stecken hinter den Taten? Spekulationen kommen auf. Alleingänge sorgen zusätzlich für Spannung. Die Paukenschläge kommen zum Schluss. Wer glaubt, der Auflösung schon früh näher gekommen zu sein, irrt sich. Die letzten Seiten haben mehr als eine Überraschung parat. Der Thriller ist klasse inszeniert. Autor John Katzenbach lässt dem Leser Atempausen, um ihm dann eine packende Szene vor den Bug zu knallen. Man weiß nie, was demnächst passiert.

Das Spinnennetz mit den scheinbaren Wassertropfen setzt den Inhalt passend undurchsichtig in Szene. Der Titel wirkt aussagekräftig und kann doch auf falsche Fährten führen. Anziehungskraft hat zusätzlich der Autorenname. Für Thriller-Fans ist „Die Grausamen“ ein Muss. Die Intensität der Story ist dem ungewöhnlichen Ermittlerteam zu verdanken.