Corona-Tagebuch eines Comedians

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raganiuke Avatar

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In seinem neuen Buch „Die große Pause“ hält Bastian Bielendorfer seinen Alltag seit dem Corona-Lockdown in Tagebuchform fest und nimmt dabei manche Absurdität dieser Tage satirisch oder komödiantisch aufs Korn, ohne dabei den Ernst der Situation zu verkennen. Dass er dabei zu den Privilegierten unter den Betroffenen gehört – denn betroffen ist er als Komiker ohne Auftrittsmöglichkeit – übersieht er dabei nicht, er macht eben das Beste daraus und schildert den neuen Alltag im Lockdown in ungewohnter Wohngemeinschaft mit seiner Schwiegermutter, seiner Frau und Mops Otto. Ich habe an mehreren Stellen aufgelacht und hatte viel Spaß beim Lesen, vieles hat man selbst so oder so ähnlich erlebt, bei einigem fehlt dem Autor allerdings bei allem geschilderten Verständnis das persönliche Erleben, denn es ist sicher amüsant, sich Homeschooling vorzustellen, die Realität sah dann aber wohl weniger witzig aus. Daher ist dieses Buch dann leider auch weniger witzig als die früheren Bücher des Autors, was aber kein Nachteil ist; es ist auch persönlicher und es ist ein Alltagstagebuch einer Krise, die amüsant zu schildern wohl auch einem Komiker nicht immer gelingt.

Was ich noch besonders hervorheben möcht ist die schöne Innengestaltung des Buches mit den Kapiteltrennern, die mir sehr gefallen hat. Ich mag es sehr, wenn ein Buch nicht nur aus Text besteht, sondern auch gestalterisch etwas hermacht.