Die Hurenkönigin ermittelt wieder

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kimvi Avatar

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Da ich bereits "Das Geheimnis der Totenmagd" und "Die Hurenkönigin" gelesen habe, weckt natürlich auch die hier vorgestellte Fortsetzung mein Interesse. Der Klappentext klingt ziemlich vielversprechend, denn Ursel Zimmer scheint wieder geheimnisvollen Ereignissen auf die Spur zu kommen. Scheinbar hat die sympathische Gildemeisterin ein echtes Talent dafür vertuschte Verbrechen aufzuklären. Ich hoffe sehr, dass sie diesmal etwas vorsichtiger agieren wird. Außerdem freue ich mich natürlich auf ein Wiedersehen mit alten Bekannten aus den ersten beiden Teilen.

Der Einstieg ist jedenfalls sehr vielversprechend. Im Prolog scheint Ursel sich den Venusschwestern angeschlossen zu haben. Denn gemeinsam mit Irene und ihrer Mutter Alma nimmt sie an einem Ritual teil. Das Ende des Prologs wirkt düster und bedrohlich. Ist alles nur ein Traum? Oder wird sich die Handlung des Prologs in die Erzählung einfügen? Am Anfang der Leseprobe beobachtet man das erste Zusammentreffen zwischen der Hurenkönigin und Irene und Alma. Die beiden sind durch die Geschlechterpest von Ulm nachh Frankfurt gereist und hoffen nun, bei Ursel Zimmer ein Auskommen zu finden. Die Hurenkönigin ringt sich schließlich dazu durch, ihnen das Zimmer ihrer verstorbenen Freundin Ingrid zu überlassen.

Der Einstieg in diesen Handlungsstrang ist mir mühelos gelungen. Ich konnte mir den Trubel in Ursel Zimmers Frauenhaus sofort wieder lebhaft vorstellen und hatte dabei das Gefühl, in einer bekannten und vertrauten Umgebung zu sein. Ursel war mir sehr sympathisch und auch die beiden Ulmer Frauen gefielen mir spontan. Ich hoffe, dass das kein Trugschluss war und dass sich die drei Damen gut verstehen werden.

Noch spannender fand ich allerdings den tristen und kalten Haushalt, der in einem weiteren Handlungsstrang beschrieben wurde. Der Hausherr scheint ja ein echter Tyrann zu sein und seinen Haushalt mit eiserner Hand zu regieren. Wird die junge Frau das Messer, das sie in ihrem Ärmel versteckt hat, einsetzen? Und was genau hat sie damit vor?

Meine Neugier ist auf jeden Fall geweckt. Der Einstieg macht wirklich Lust auf mehr. Ursula Neeb beschreibt die Handlungsorte und Protagonisten wieder so lebendig, dass man sich ein gutes Bild machen kann. Der Schreibstil ist außerdem sehr flüssig und angenehm lesbar. Ich bin wirklich gespannt, wie es weitergeht.