Für HistorienliebhaberInnen vermutlich ein Genuss

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xirxe Avatar

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Anfang des 16. Jahrhunderts: Die Frankfurter Hurenkönigin Ursel und die ehemalige Ulmer Frauenhauswirtin Alma und deren bildschöne Tochter Irene treffen aufeinander. Sie sind sich von Beginn an sympathisch und Irene, die dem gleichen Gewerbe wie die beiden älteren Frauen nachgeht, ist eine Bereicherung für Ulrikes Haus.
Ich schreib's gleich zu Beginn: Historienromane sind nicht so mein Ding. Zu vorhersehbar sind meist die Geschichten und wenn nicht (wie offenbar dieser Roman), zeichnet er für meinen Geschmack ein völlig geschöntes Bild der damaligen Verhältnisse. Huren, die stolz darauf sind, als Huren zu arbeiten? Und zwar schon seit Generationen? Obwohl sie von der gesamten Bevölkerung verachtet werden und niemand der 'anständigen' Gesellschaft etwas mit ihnen zu tun haben will? Jeden Abend mit mehreren, meist ungewaschenen, stinkenden Männern in einem Zimmer zu verschwinden? Sorry, aber so etwas auch nur im Ansatz als positiv nachempfinden zu können, fehlt mir die Fähigkeit.
So bekommt dieses Buch von mir daher nur zwei Sterne. Ja, es ist gut geschrieben, vermutlich sind auch die weiteren Details gut recherchiert, aber mir ist das zuviel Rosa in einer Zeit und einer Gesellschaftsschicht, die wohl eher in einem düsteren Graubraun daherkam.