Die Hurenkönigin 2

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sunnycokes Avatar

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Das Buch beginnt mit einem Prolog, bei dem die Hurenkönigin an einer Feier zu Ehren von Venus teilnimmt. Die reale Welt um sie verschwindet und sie taucht in eine Art Trance mit einer großen Orgie. Als sie erwacht steht ein Schatten über ihr mit einer Sichel in der Hand, der ihr mitteilt, dass Venus auch über den Tod regiert. Erst im Laufe des Romans, träumt Ursel diesen Traum, so dass er dann erst verständlich wird.

Es ist Frühjahrsmesse in Frankfurt und von überall ziehen die Fremden her. Männer so wie Frauen. Bei der Hurenkönigin Ursel stellen sich Mutter und Tochter vor. Da die Tochter eine wahre Schönheit ist und die Mutter Alma selber Frauenhauswirtin war, vergibt Ursel ihr letztes Zimmer an die beiden. Und schon bald wimmelt es plötzlich von Freiern im Haus, weil es sich schnell herum spricht, wie die Tochter Irene aussieht.
Während Irene arbeitet, kommen Ursel und Alma ins Gespräch und Alma erzählt ihr, dass sie dem Venusorden angehört. Einem auf die Antike zurückgehenden Orden bei dem die Frauen nicht nur im sexuellen Sinn ausgebildet wurden, sondern auch geistig. Sie selber kann auch lesen und schreiben, was Ursel sehr beeindruckt. Sie findet Alma faszinierend aber auch ein wenig unheimlich.

Da Herr Fugger in die Stadt kommt, werden die Hurenkönigin und drei Huren, darunter die liebliche Irene, von der Stadt ausstaffiert und zu dessen Unterhaltung engagiert. Doch mit dem vermehrten Konsum des Alkohols verlangt der Senator Uffsteiner auch ein Recht auf Irene und gerät durch ihre Ablehnung mit ihr, deren Mutter und dem Fugger aneinander. Daher zieht Fugger seine Verträge mit den Frankfurter Handelshäusern zurück und somit sind alle wütend auf Uffsteiner. Ausgerechnet am nächsten morgen liegt dieser mit mehreren Messerstichen ermordet und kastriert in einer Gasse.

Der neue Richter ermittelt schnell die Drohungen, die Alma gegen Uffsteiner ausgesprochen hat und setzt sie fest. Doch er ermittelt weiter, natürlich versucht auch die Hurenkönigin die Unschuld Almas zu beweisen. Wenn da nur ihr Streit mit Bernhard, ihrem Geliebten, nicht wär, der sie aus der Bahn wirft...

Der Schreibstil ist sehr flüssig und leicht zu lesen, auch wenn manchmal ein wenig der alten Sprache verwendet wird. Bisschen oft wird für mich "Hurenkönigin" verwendet, statt den Namen "Ursel". Ich war erst auf dem richtigen Weg für den Täter, aber die Autorin hat ihre Sache gut gemacht und durch den Verlauf mich auf die falsche Fährte nochmal geführt. Eine Karte vom alten Frankfurt fänd ich noch ganz hilfreich, weil viele Straßennamen immer wieder erwähnt werden, aber man als "Nicht-Frankfurter" keine Ahnung hat, wo diese liegen mögen.
Ich habe das Buch gern und zügig gelesen. Es hat mir ähnlich gut gefallen wie der Vorgänger.