Die Hurenkönigin und der Venusorden

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doppelgaenger Avatar

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Ursel Zimmer, auch Hurenkönigin genannt, ist Frauenhauswirtin im 16. Jahrhundert in Frankfurt am Main. Kurz vor Ostern kommen mit der Ulmerin Alma und ihrer Tochter Irene nicht nur eine Freundin für Ursel in das Frauenhaus, sondern auch jede Menge Probleme. Die hübsche Irene verdreht allen Freiern den Kopf und so auch Ursels langjährigem Geliebten Bernhard. Und nicht nur die alte Irmelin, Ursels Stellvertreterin und Freundin, hegt einen Groll gegen Alma, die die Hurenkönigin vollkommen in ihren Bann zieht. Als ob diese mit den Streitereien in ihrem Frauenhaus nicht schon genug Probleme hat, überschlagen sich die Ereignisse, als ein Ratsherr verstümmelt aufgefunden wird. Alma wird verdächtigt, aber Ursel glaubt an ihre Unschuld und beginnt zu ermitteln – doch dabei gerät nicht nur sie in Gefahr.
Ursel macht in ihrem zweiten Teil Bekanntschaft mit dem Venusorden, der zwar als Ursache für die Geschehnisse gesehen werden kann, aber im Mittelteil nur eine nebensächliche Rolle spielt. Für mich war es nicht nötig, das erste Buch zu lesen.
Die vielen Synonyme für die Hübscherinnen waren angenehm zu lesen, da so sprachliche Abwechslung vorhanden war. Die zunächst als zu modern empfundene Sprache hat sich als für den Roman passend gezeigt.
Die Charaktere empfand ich stellenweise als unnatürlich. Die Hurenkönigin glaubt naiv an das Gute, Irmelin ist eine verdrießliche alte Hure, die eifersüchtig auf die Ulmerinnen ist, Alma ist voller Lebensweisheit und Stärke… Dennoch ergaben die Charaktere ein harmonisches Gesamtbild, sodass es nicht sehr gestört hat.
Gegen Ende des Romans erhöhte sich Spannung noch einmal. Insgesamt ist die Geschichte um Ursel, Alma und den bestialischen Mörder leicht zu lesen und führt den Leser nebenbei in die Zeit des 16. Jahrhunderts, wo neben Intrigen, Eifersucht und Lügen auch wahre Freundschaft und Liebe zählt.