Ein neuer Fall für Ursel Zimmer

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Und wieder ist Ursel Zimmer, die Hurenkönigin von Frankfurt mitten in einem neuen Fall. Es ist Frühjahr 1512, in Frankfurt steht die alljährliche Frühjahrsmesse an und im Hurenhaus am Dempelbrunnen herrscht Hochbetrieb. Alle Zimmer sind ausgebucht, da Ursel zur Messezeit auch Wanderhuren bei sich aufnimmt. Als Alma und ihre schöne Tochter Irene aus Ulm bei Ursel vorsprechen und um Zimmer bitten, ist sie erst abweisend, gibt ihnen aber schließlich das Zimmer ihrer verstorbenen Freundin Ingrid. Almas Hurenhaus in Ulm wurde wegen der Geschlechterpest geschlossen, die beiden brauchen einen neuen Wirkungskreis und wollten Ursel, deren Geschichte sich inzwischen im ganzen Land herumgesprochen hat, selbst kennenlernen. Beide gehören dem geheimnisvollen Venusorden an, wider willen ist Ursel von der erfahrenen Alma fasziniert. Als ein Mitglied des Stadtrates erstochen aufgefunden wird, fällt der Verdacht sofort auf Alma, die am Abend zuvor einen heftigen Wortwechsel mit ihm hatte. Ursel kann nicht glauben, dass ihre inzwischen gute Freundin zu einem kaltblütigen Mord fähig ist, sie stellt eigene Ermittlungen an und kommt damit in große Gefahr.

Die Hurenkönigin und der Venusorden ist der dritte Teil der Reihe um die kluge und sympathische Frauenhauswirtin Ursel Zimmer. Da ich alle Bände gelesen habe war ich sofort wieder mit den handelnden Personen vertraut. Schön ist, dass die Handlung fast ansatzlos dort ansetzt, wo der letzte Teil endet. In diesem Buch entdeckt Ursel den Reiz gleichgeschlechtlicher Liebe, sie kann sich der faszinierenden Alma nicht entziehen und bricht dagegen mit ihrem langjährigen Freund Bernhard von Wanebach. Doch nur zu schnell tut ihr die Trennung leid, Ursels Gefühle befinden sich in einem Chaos. Als dann der erste Mord passiert und Alma verdächtigt wird, bleibt Ursel wieder einmal nichts anderes übrig, als selbst Untersuchungen anzustellen.

Mir hat der dritte Teil sehr gut gefallen, Frau Neeb beschreibt das Leben zur damaligen Zeit sehr bildhaft, so dass man sich das altertümliche Frankfurt und auch die Menschen gut vorstellen kann. Spannend ist der Fall natürlich auch, denn es gibt hier mehrere Verdächtige, die einen Grund hätten, den Ratsherrn umzubringen. Dazu das unwirtliche Wetter, Nebel, dunkle Gestalten..., ein Buch, bei dem man sich so richtig schön gruseln kann. Auch der dritte Teil konnte mich überzeugen und ich würde gern wissen wie sich das Leben von Ursel weiter entwickelt.