Ursel Zimmer ermittelt wieder

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januar12 Avatar

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Zwei neue Huren ziehen in das Frankfurter Hurenhaus ein. Eigentlich wollte Ursel keine weiteren mehr aufnehmen, aber Ingrids blendendes Aussehen und deren Mutter Alma Ursel sofort sympatisch ist, lässt sie sich erweichen und gibt den beiden ein leerstehendes Zimmer. Doch damit fangen die Schwierigkeiten erst an. Als nach einer Zusammenkunft im Hurenhaus der Ratsherr Uffsteiner am nächsten Morgen erstochen aufgefunden wird, sind die Verdachtsmomente gegen eine der neuen Huren vom Frauenhaus gleich groß. Hat sie ihn doch am Abend vorher bedroht. Doch Ursel Zimmer glaubt an deren Unschuld und beginnt mit eigenen Ermittlungen. Dabei hat sie doch eigentlich ganz andere Sorgen, denn es gab einen bitteren Streit zwischen ihr und Bernhard, ihrem Gefährten, nachdem Ursel eine Liebesnacht mit Alma verbracht hat.
Doch nicht nur die Hurenkönigin ermittelt in den Mordfällen, auch Fauerbach, der neue Richter in Frankfurt ermittelt. Auch er glaubt nicht alles und geht den Spuren nach.

Nachdem der Anfang des neuen Romans von Ursula Neeb mir etwas zu schaffen gemacht hat, denn anfangs woltle die Spannung bei mir nicht so richtig aufkommen, hat mich das Buch hinterher doch gepackt. Der Erzählstil hat mir gefallen, er lässt einen eintauchen in eine andere Welt. Auch die teilweise amtliche Sprache bei den Verhören durch den Amtsrichter kamen authentisch herüber. Die Protagonisten sind gut ausgearbeitet und vor allem durch die wechselnden Erzählweisen aus Sicht der Hurenkönigin und des Richters wird die Spannung erhöht. Die Ermittlungen liefen zwar mehr von Seiten Fauerbachs aus, doch die Einblicke in die peinlichen Verhöre, den Ermittlungen und den Abhängigkeiten der Justiz auch von der Obrigkeit des 16. Jahrhunderts sind gut gewählt, interessant und erschreckend.
Dies ist der dritte Teil der Reihe um die Hurenkönigin, aber ein abgeschlossener Roman, der auch für sich alleine zu lesen ist.