Ganzheit ist die auf die Vielfalt angewandte Einheit

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donna vivi Avatar

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Ein menschliches Wesen braucht seine Wurzeln. Ohne diese Stütze bleibt einem das eigene Leben voller Geheimnisse und Unsicherheiten, von der ewigen Identitätssuche gezeichnet.
Diese Verwirrung begleitet Martin. Obwohl ihm die Liebe der Adoptiveltern ständig durch Taten und Worte bestätigt wird, ist seine Herkunft ungewiss, sein Vater bleibt ein gesichtsloser Mann.
Martin fehlt ein Glied aus seiner Lebenskette: Der Gedanke, dass jeder auf dieser Welt seine Mutter, sein Vater oder sein Bruder sein könnte, lässt ihn nicht ruhen. Dementsprechend geht er mit seinen Mitmenschen respekt- und liebevoll um.
Im Altenheim bekommt er die Möglichkeit, die Gemeinsamkeiten der Einwohner zu beobachten. Das hartnäckige Festhalten an Erinnerungen, an Zeugnissen wichtiger Lebensereignisse und ihre Ablehnung dem Tod gegenüber, daran kann sich keiner je gewöhnen. Dabei „passiert im Leben alles aufs Neue“. So gesehen sind alle auf dieser Welt miteinander verbunden.
Auf der einen Seite erlebt man die einfachen Ereignisse des Lebens, die Arbeit und die Pflege im Altenheim und die Alltagssorgen – die Normalität. Auf der anderen Seite werden besondere Weisheiten hervorgebracht, die die jeweilige Situation perfekt pointieren.
Simon van Booy erzählt seine Geschichte in einem ruhigen Schreibstil mit philosophischen Ansätzen und mit einer allgegenwärtigen Selbstverständlichkeit des Glücks und der Zufriedenheit.