Vermisst

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einhorn4444 Avatar

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Der Klappentext des Buches hat mich zuerst an Fernsehsendungen wie "Bitte melde Dich" oder "Vermisst" erinnert.

Tatsächlich hat Martin nicht aktiv nach seinen Eltern oder nach dem Mann, der ihn gerettet hat, gesucht. Das wäre wahrscheinlich auch sehr schwierig gewesen nach dem Zweiten Weltkrieg, und er hatte ja auch keinerlei Anhaltspunkte. Stattdessen lebte Martin sein Leben in der Geborgenheit seiner Adoptivfamilie und stellte erst im Erwachsenenalter fest, dass er sehr wahrscheinlich jüdischer Abstimmung ist. Überall auf der Welt könnten Verwandte von ihm existieren, die nichts von ihm wissen, und von denen er nichts weiß. Irgendwie fühlt er sich wurzellos, aber dennoch ist er mit seinem Leben zufrieden und macht das Beste daraus: Er heiratet, übt diverse Berufe aus und ist immer hilfsbereit und freundlich zu seinen Mitmenschen. Vielleicht sieht er in jedem von ihnen etwas von dem Mann, der ihn damals seinen zukünftigen Adoptiveltern in die Arme gelegt hat.

Besonders schön fand ich in dem Buch den Satz: "Meine Liebe zu dir wird immer stärker sein als irgendeine Wahrheit."