Wunderbar melancholisch

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thala Avatar

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Schon die Anfangssätze haben mich verzaubert. Mit kurzen Sätzen beschreibt der Erzähler das Leben von Martin, seinem Protagonisten, der sich von jeher von seinen Gefühlen leiten ließ. Van Booy findet wunderschöne, ganz einfache Worte um das Leben seines Protagonisten zu erzählen. Wer hätte gedacht, das Poetik in der Art des Bodenwischens liegen könnte? Fast nahtlos gehen die abwechselnden Erzählperspektiven aus der Vergangenheit und der Gegenwart ineinander über. Ob Martin wohl jemals das Geheimnis seiner Herkunft klären konnte? Wie geht ein Jude damit um, bei Christen zu Nachkriegszeiten aufzuwachsen? Wodurch werden wir geprägt? Durch unsere Gene oder durch unser Umfeld? Hier ist eindeutig große und subtile Erzählkunst zu spüren und ich würde das Buch sehr gerne vorab lesen.