Ein überraschendes Familiengeheimnis

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gisel Avatar

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Ende des 19. Jahrhunderts muss die junge Clara dringend heiraten – als Tochter aus gutem Hamburger Hause gibt es keine andere Zukunft für sie. Nach dem plötzlichen Tod des geliebten Vaters drängen ihre Mutter und vor allem ihr Stiefvater sie noch mehr zu einer Heirat. So geht sie eine Ehe ein mit Paul, mit dem sie nach Hawaii aufbricht. Doch der charmante Paul entpuppt sich als gewalttätig: Wenn er nicht gerade unterwegs ist, wird ihr Leben sehr beschwerlich. - Über hundert Jahre später bricht Leonie auf nach Hawaii, wo sie arbeiten möchte. Sie beginnt nach den Spuren ihrer Familie zu suchen und kommt einem Familiengeheimnis auf die Schliche…

Clara hat als Frau schlechte Karten, wenn sie sich Ende des19. Jahrhunderts ein selbstbewusstes und erfülltes Leben erhofft. Die Ehe mit dem Plantagenbesitzer Paul entpuppt sich als die Hölle. Sehr eindrücklich ist der Umgang der Plantagenbesitzer mit den Ureinwohnern Hawaiis geschildert: Im Gegensatz zu ihrem Mann sucht Clara den Kontakt zu den Ureinwohnern, will ihre Kultur und ihre Lebenshaltung kennenlernen. So ist es auch kein Wunder, dass sie erkennt, was das hawaiianische „Aloha“ bedeutet. Auch ihre Nachfahrin Leonie wird später empfänglich dafür werden. So erfährt auch der Leser einiges Wissenswerte über das frühere und das heutige Leben auf Kauai, einer der Inseln von Hawaii. Die wechselnde Perspektive erzählt die Geschichte sowohl aus Claras wie auch aus Leonies Sicht. Vor allem mit Leonie habe ich mich dabei anfangs eher schwer getan, denn selbst nach drei abgebrochenen Studiengängen hat sie immer noch keine Idee, wie sich ihre Zukunft entwickeln könnte. Hier haben die beiden Autorinnen m.E. kräftig übertrieben… Erst als Leonie sich in ihre Familiengeschichte verbeißt, wirkt ihre Darstellung für mich mehr der Realität angepasst.

Insgesamt hat mich das Buch gut unterhalten, so dass ich es gerne weiter empfehle und mit 4 von 5 Sternen bewerte.