Federleichte Urlaubslektüre

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Ein Buch, das sich wunderbar als Ferienlektüre eigne, federleicht geschrieben vor der traumhaften Kulisse Hawaiis.

Leonie ist eine gut behütete junge Frau aus Hamburg, die sich nicht wirklich für einen Beruf entscheiden kann. Nach verschiedenen Studienabbrüchen entschließt sie sich, ein Praktikum in Hawaii anzutreten, wo ihre Familie Wurzeln hat. Es kommt jedoch alles anders als geplant und sie begibt sich nicht nur auf die Suche nach ihren Ahnen sondern auch nach sich selber, ihren Wünschen und Träumen. Sie findet die Geschichte ihrer Ur-Ur-Großmutter Clara, die um 1890 als frisch gebackene Ehefrau nach Hawaii kommt, dort kein einfaches Leben hat aber die Insel lieben lernt.

Sehr gut gefallen haben mir die vielen Informationen, die man im Laufe des Buches über Hawaii erhält und die weit über das Bild des Urlaubsparadieses hinaus gehen. Die politische Lage und die Geschichte der Ureinwohner liest sich überaus interessant und verleiht dem Buch deutlich mehr Tiefgang.

Ein Vergleich der beiden jungen Frauen drängt sich auf: die Rolle der Frau vor 130 Jahren und heute. Am Beispiel von Clara verfolgt der Leser die damalige Rechtlosigkeit, die Abhängigkeit von Männern als Oberhaupt und dem Erwarten von bedingungslosem Gehorsam. Leonies Geschichte wiederum zeigt, dass bei aller Freiheit heute es den jungen Frauen trotzdem oft schwer fällt, ihren Weg zu finden, auch wenn ihnen scheinbar alle Möglichkeiten offen stehen.

Sehr unterhaltsam liest sich der Wechsel zwischen den beiden Geschichten, so bleibt immer die Spannung, wie es bei der anderen weiter gehen wird und die Verschiedenheit der beiden Schicksale wird noch deutlicher.

Das Buch hält das, was das Cover und der Klappentext versprechen: eine Liebesgeschichte vor der wunderbaren Kulisse einer bezaubernden Ferieninsel, die man nach dieser Lektüre gerne sofort selber besuchen möchte. Gute Urlaubsunterhaltung pur!
Ein Stern Abzug von mir einzig dafür, dass die Geschichte von Leonie für meinen Geschmack ein bisschen zu vorhersehbar daher kommt und stark dem Klischee von Liebes/Frauenroman entspricht.