Idee gut, Umsetzung schwierig

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Ja, die Idee Kindern und Jugendlichen den Umgang mit Geld beizubringen und auch mehr Wissen über Kapitalismus und Wirtschaft beizubringen, ist wichtig und ehrenwert. ABER die Umsetzung ist gruselig, um es gelinde zu sagen. Es werden alle, wirklich alle Klischees bedient. Armes Häschen, dass sich nichts leisten kann, wird wegen ihrer Nicht-Markenklamotten gehänselt... Ein Job als Arbeiter ist nichts wert, nur die Reichen sind toll und ein Selfmademillionär wird ihnen die Welt erklären??
Ich bekomme beim Lesen schon echt eine Gänsehaut und diese ist nicht von der angenehmen Sorte.

Ich würde das Buch wohl trotzdem komplett lesen, nur um zu sehen, ob der Autor bei seinem menschenverachtenden Ton bleibt oder ob sich es überraschende Wendungen gibt. Denn was diese ganzen Start-Up- und Unternehmensgründer immer vergessen: Es können nicht alle gleich reich sein, das widerspricht der Grundidee des Kapitalismus. Und nein: nur, weil sich jemand entschieden hat, Friseurin, Automechanikerin, Sekretärin, Erzieherin oder welchen Job auch immer, der eben nicht ein sechsstelliges oder höheres Jahreseinkommen bringt, ja viel zu nicht mal das mittlere Einkommen in Deutschland, um einen Rentenpunkt zu bekommen, sind diese Leute "selbst Schuld daran", sie hätten ja "mehr" aus sich machen können. Das ist so unfassbar verachtend und ich frage mich immer, wer denn diese Arbeit für die ganzen Selfmademillionäre machen soll? Wahnsinn, so eine respektlose und menschenfeindliche Ansicht den Kindern beizubringen.