Ein ruheloser auf Reisen...

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flaxline Avatar

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Der jüdische Amerikaner Gideon weiß nicht so recht wo sein Platz auf der Welt ist.
Er verabredet sich mit seinem Freund Tom, den Jakobsweg zu laufen. Während Tom, dessen Idee das Ganze war, den ganzen Weg leidet, findet Gideon Gefallen daran, einfach dem Weg zu folgen. Ohne Verpflichtungen.
Er entscheidet sich, ein paar Monate später einen Pilgerweg in Japan, die 88 Tempel von Shikoku zu laufen. Alleine. Auf dem Weg beginnt er, sich mit seinem Vater zu versöhnen, nachdem sie jahrelang zerstritten waren.
Wiederum einige Zeit nach Shikoku unternimmt Gideon eine dritte Pilgerfahrt. Dieses Mal mit seinem Vater und seinem Bruder. Sie nehmen an einem jüdischen Fest in der Ukraine teil.
Während dieser Fahrten findet Gideon vieles über sich und seine Vergangenheit heraus und ist nach Jahren endlich bereit, seinem Vater zu verzeihen.

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Die Erzählweise des Buches war sehr lebendig und meist gut zu lesen. Persönlich fand ich den ersten Teil über Gideons Zeit in Berlin langatmig und uninteressant. Die beiden Pilgerwege, den Jakobsweg und Shikoku, fand ich hingegen äußerst interessant und gut geschrieben.
Durch die Beschreibungen der Situationen und seiner Gefühle, macht der Autor richtig Lust, selber einen dieser Wege zu gehen. Was ja auch das Ziel des Buches sein soll.
Abseits dieser Wege wird der Lesefluss durch übertrieben lange Monologe und Gedankengänge unterbrochen, was doch sehr schade ist. Alles in allem ein sympathisches Buch. Auch wenn ich dazu rate, den ein oder anderen Teil zu überspringen...