Lange Reise - laaaaaaange lesen

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badwoman Avatar

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Gideon hat seinen Platz in dieser Welt noch nicht gefunden. Er ist jüdischer Amerikaner, der Schriftsteller sein möchte, und sich mit Artikeln für Magazine über Wasser hält, eigentlich jedoch von seinem Bruder finanziell abhängig ist. Als er ein Stipendium erhält, zieht er für ein Jahr nach Berlin, dessen mutmaßliche grenzenlose Freiheit ihn anzieht. Hier lebt er in den Tag hinein, nachts erst in verschiedenen Clubs, wird er richtig wach. Irgendwann genügt ihm dieses Leben aber nicht mehr und er verabredet sich mit seinem Freund Tom im Rausch zur Pilgerreise. Sie begehen den Jakobsweg nach Santiago de Compostela. Auf ihrem Fußmarsch durch Spanien ergeben sich viele Gespräche, die meist über Gideons schwulen Vater oder die geschundenen Füße der beiden gehen. Später macht Gideon dann auch noch Pilgerreisen durch Japan und die Ukraine.
Dieses Buch ist mühsam zu lesen. Den ersten Teil in Berlin fand ich überhaupt nicht gut, da war ich schon fast soweit, das Buch wegzulegen. Nachdem ich mich da durchgekämpft hatte, wurde es durch die Beschreibung der Pilgerreisen und Landschaften etwas interessanter, fesseln konnte mich dieses Buch aber zu keiner Zeit. Der Schreibstil ist etwas holprig, die Sätze teilweise sehr lang, was das Lesen und Verstehen schwierig macht. Vielleicht ist der "bekloppte" deutsche Komiker doch nicht so bekloppt, denn sein Buch ist meiner Meinung nach das bessere. Gut finde ich die Karten im Einband, da hat man die Route gut vor Augen. Das Cover ist originell und fällt auf.