Pilgern auf "gideonesisch"

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hampelmaennchen Avatar

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Gideon Lewis-Kraus, 32, lebt in Brooklyn. Er schreibt für zahlreiche Zeitungen und Zeitschriften. Die irgendwie richtige Richtung ist sein erstes Buch. Er gehört zur jungen Generation der neuen aufregenden Autoren wie Dave Eggers, Mark Greif und John Jeremiah Sullivan.

Der Autor möge mir verzeihen, dies ist wirklich mein erstes Buch, das ich zur Rezession bekommen habe, und bei dem ich mich nach wochenlangen redlichen Bemühungen letztendlich endschlossen habe, aufzugeben. Hatte ich doch noch bei der Leseprobe den Eindruck, dass es sich bei den Pilgererlebnissen des Autors Gideon und seines Freundes Tom auf ihrer Pilgerreise auf dem Jakobsweg um den unterhaltsamsten, kurzweiligsten und humorvollsten Reisebericht über den Jakobsweg handelt. Ganz anders zeichnete sich jedoch mein Leseeindruck a, als ich mich freudig an die Rezession des Gesamtwerkes machte. Viel zu detailliert und ausführlich berichtet der Autor von seinen Pilgererlebnissen. So geriet der Pilgerbericht in meinen Augen sehr langatmig und zog sich recht eintönig wie ein Kaugummi. Ich hatte fast das Gefühl ich pilgere selbst und lerne jeden Stein auf dem Weg und vor allem auch jede Blase an den Füßen der Pilger persönlich kennen. Ich habe zwar den Camino nach Santiago de Compostela trotzdem noch tapfer hinter mich gebracht, musste dann jedoch bei der anschließenden Pilgerreise durch Japan zu den 88 Tempeln von Shikoku, die sich in meinen Augen kaum durch etwas unterschieden, leider das Handtuch werfen.