Marc-Uwe Kling beschreibt in seinem Buch das Leben mit einem Känguru, das bei ihm einzieht. Der Leser erfährt, dass Marc-Uwe Kleinkünstler ist. Das Känguru will beispielsweise Pfannenkuchen backen, ohne auch nur irgendeine Zutat, geschweige denn einen Herd zu besitzen. Es nimmt den Müllbeutel mit ins Kino, weil es im Kino auch immer "Müll" bekommt. Es klaut ein Fahrrad, ein Anruf kostet 69 Cent die Minute. Alles in allem besteht die Leseprobe aus wild zusammengewürfelten Kapiteln, wie es einem im Leben mit einem Känguru als Mitbewohner ergeht. Die Idee an sich ist schon so schräg, dass das Buch mit Sicherheit gut werden muss. Einige Kapitel sind gar nicht so dumm, die Idee sich für einen Anruft 69 Cent bezahlen zu lassen ist plausibel und nachvollziehbar, fände ich persönlich auch toll, lasse ich mir ab sofort auch bezahlen. Der Autor schildert die einzelnen Kapitel sachlich, vernünftig und relativ gefühlsneutral, so als ob es völlig normal wäre, ein Känguru als Mitbewohner zu haben. Der Humor und das Wortspiel haben einen ganz eigenen satirischen Charakter, der durchaus zum schmunzeln und nachdenken anregt und den Blick auf eine andere Sichtweise des Lebens wirft. Für mich ist diese Art von Buch absolutes Neuland - macht mich aber mit Sicherheit um eine Erfahrung reicher.