Anders, unterhaltsam, nachdenklich, grenzwertig

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waldeule Avatar

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**Anders** ist das Buch auf jeden Fall: ein Känguruh als Nachbar und Mitbewohner – wo gibt’s denn so was? Auch die Umsetzung dieser skurillen Idee in eine Chronik aus zusammenhanglosen Kurzgeschichten ist wohl etwas besonderes. Ich fand diese Art sehr ansprechend, auch wenn man einen roten Faden oder tieferen Sinn vergeblich sucht. Anders ist auch der Erzählstil: kurz, knapp, sehr einfach in der Wortwahl und im Satzbau und mit vielen Dialogen – für mich für das Buch aber angemessen und angenehm zu lesen.

**Amüsant und unterhaltsam,** das ist mir zuallererst als Leseeindruck eingefallen. Geschichten zum ´“Beine-Hochlegen“ und vor sich hinschmunzeln. Allerdings fand ich es weder witzig noch lustig – das hab ich aber auch nicht vermisst.
 
Vielmehr haben mich die Kängurh-Erlebnisse zum **Nachdenken** angeregt. Kurz und knapp bringt der Erzähler gesellschaftliche Probleme und Sonderlichkeiten auf den Punkt – und das ohne viel Getöse und Drumrumgerede. Einfach so im Vorbeigehen – fand ich klasse gemacht!
 
Manche Aktionen des Känguruh fand ich als brave deutsche Staatsbürgerin schon etwas **grenzwertig.** Da will der Autor wohl provozieren – ist im durchaus auch gelungen!
 
Mein Fazit: Mal ganz was anderes, zum Abschalten nach einem stressigen Tag aber dennoch mit vielen Impulsen zum Weiterdenken!