Was im Radio funktioniert...

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kainundabel Avatar

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...kann als Buch gründlich in die Hose gehen. Aber in Zeiten, in denen sich jeder, der einen Stift in der Hand halten kann, unbedingt in Form eines Buches verewigen muss, wundert mich eigentlich nichts mehr. Diese absurden Känguru-Geschichten leben von ihrer aufgesetzten Ausländer-Tütensuppen-Polizisten-und-was-weiß-ich-nicht-noch-alles-Thematik, die mir beim Lesen nicht einmal ein müdes Lächeln entlocken konnte. Da menschelt es zwischen Mensch und Tier, dass sich die Balken biegen. Was in anderen Kolumnen durchaus gekonnt und zielsicher einherkommt, wirkt hier nur aufgesetzt und konstruiert. die Dialoge penetrant. Das Känguru als Zielscheibe latenter Ausländerfeindlichkeit ("Bald übanehm die verdammten Türken dit janze Haus"), als nervender Wohnungsnachbar oder Dunkelcafé-Besucher - wenn es Satire, Ironie, Kritik sein soll, dann nehme ich das jetzt einfach so hin. Vielleicht fehlt mir aber auch nur die Empathie für diese Art von Literatur. Ich hoffe, das Känguru hoppelt bald wieder durch die Weiten Australiens, Hauptsache: weit, weit weg...