Ach sollte ich Milch kaufen?

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anne Avatar

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Als Marc-Uwe Kling eines Tages die Tür öffnet, ist es der Anfang für eine Reihe absurder Ideen und Erlebnisse. Ein Känguru als Mitbewohner klingt im ersten Moment komisch und so bleibt es auch. Man könnte jetzt anfangen zu fachsimpeln, welche Bedeutung es nun haben mag, dass genau dieses Tier für den Roman gewählt wurde. Man kann es auch einfach akzeptieren, dass es so ist wie es ist und sich in eine Reihe sarkastischer und durchaus witziger Geschichten fallen lassen. Schwer fiel es mir nicht. Denn was das Känguru an menschlichem Äußerem fehlt, hat es bei seinem Charakter. Da kommt die eine oder andere schlechte Eigenschaft zusammen: Launisch, besitzergreifend, geizig, aber auch mit einer Menge Ideen wie man die Welt verbessern könnte. Das macht ihn zu einem miesen Mitbewohner. Was einem als Leser nicht gerade stört, sondern eher unterhält, denn langweilig wird es bestimmt nicht. Des öfteren wird man an eigene WG- oder Freundschaftserlebnisse erinnert, bei denen man froh war, das kein Außenstehender diese Szene beobachtet hat. Aufschreiben müsst man es trotzdem mal, hat man aber nicht. Marc-Uwe dagegen hat es getan. Zeitweise mit ein wenig Fantasie.

Beide könnten unterschiedlicher nicht sein und doch reicht die vorhandene Gemeinsamkeit für ein „Detektiv-Büro“, einem Porsche im Pool und zahlreichen Gesprächen über alles und nichts.

Das Buch wäre mit seinen 268 Seiten in Kürze durchzulesen. Muss und sollte aber nicht in kürzester Zeit durch gelesen werden, da die Pointe, die in jedem Kapitel steckt, verloren gehen würde.

Vorrausetzung für die „Känguru Chroniken“ ist natürlich der gleiche sarkastische und ironische Humor. Mit meinem stimmt es jedenfalls überein. Es könnte das erste Buch werden, das ich zweimal lese.