Die WG mit dem kommunistischen Känguru...

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parden Avatar

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Marc-Uwe Kling lebt mit einem Känguru zusammen. Das Känguru ist Kommunist und steht total auf Nirvana.
Die Känguru-Chroniken berichten von den Abenteuern und Wortgefechten des Duos. Und so bekommen wir endlich Antworten auf die drängendsten Fragen unserer Zeit: War das Känguru wirklich beim Vietcong? Und wieso ist es schnapspralinensüchtig? Könnte man die Essenz des Hegelschen Gesamtwerkes in eine SMS packen? Und wer ist besser: Bud Spencer oder Terence Hill?

Ein Känguru als Mitbewohner klingt etwas bekloppt, und das ist es wohl auch. Doch die Dialoge zwischen Kling und dem ziemlich dreisten Beuteltier, das sich innerhalb weniger Tage in seinem Leben breit macht, sind einfach grandios. Albern, aber durchaus gesellschaftskritisch, vollkommen durchgeknallt, aber zum Schreien komisch.
Marc-Uwe Kling spielt mit einem kommunistischen Känguru Monopoly, schaut einen Blockbuster, nascht Schnapspralinen, philosophiert, besucht schwindsüchtige Psychiater oder eine Yuppie-Party - da kommt schon mancher Lacher zustande. Skurril auch die Geschichte, als die beiden einen Flug von Berlin Schönefeld nach Berlin Tempelhof nehmen, weil der 1 Euro billiger als die S-Bahn ist...

Gerade weil es sich hier um eine Live-Lesung handelt, kommt der Humor der Story, der Witz des Autors und Vortragenden perfekt rüber. Die Zuhörer, Geräusche und Lachen sind zwar zu hören, übertönen aber nie Klings Vortrag. Vielmehr wird man mitgerissen vom Gelächter und hat mehr Spaß als bei einer Studioaufnahme.
Wer Kabarett und den dementsprechenden Humor mag, liegt hier genau richtig. Und das Hören stelle ich mir in dem Fall durchaus amüsanter vor als das reine Lesen...

Bitte mehr davon!