Ding Dong. Es klingelt. Poch Poch. Es klopft.

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sueorange Avatar

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Und wer steht vor der Tür? Das Känguru von gegenüber. Und nicht irgendein Känguru, sondern ein kommunistisches. Und bald auch nicht mehr das Känguru von gegenüber, sondern der neue Mitbewohner.

Das frech-dreiste, aber auch liebenswerte Känguru wirbelt das Leben des freischaffenden Künstlers Marc- Uwe Kling ganz schön durcheinander, Langeweile war gestern.

Die "Känguru- Chroniken" bestehen aus 83 kurzen Geschichten, die meist nicht mehr als drei Seiten umfassen. Diese beziehen sich auf den WG- Alltag der beiden Protagonisten oder auf ihre Dialoge, in denen Gesellschaftskritik und kleine politische Anspielungen nicht zu kurz kommen.

Manche Einfälle des Kängurus sind herrlich komisch, manche Dialoge kann man gut mehrmals lesen. Besonders die Geschäftsideen des Kängurus haben es mir angetan. Es legt sich eine kostenpflichtige 0900- Telefonnummer zu, damit die Werbeunternehmen, die bei ihm anrufen seine Altersvorsorge sichern. Die Geschichten über das schnapspralinenabhängige, aschenbecherentwendende Tier müssen nicht an einem Stück gelesen werden, da sie einzeln in sich geschlossen sind. So kann man sie Stück um Stück in kleinen Häppchen genießen.

Das grüne Cover mit den Passbildautomatenbildern finde ich sehr ansprechend und passend zu dem Buch. Empfehlenswert ist es für alle, die über absurdes und ironisches Gedankengut lachen können.

Marc- Uwe Klings Känguru- Geschichten werden auch als wöchentliche Kolumne auf RBB Radio Fritz ausgestrahlt.