Marc-Uwe, wieso ein Känguru?

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kleine hexe Avatar

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Und jetzt würde sich das Känguru einmischen und mich anmaulen: „Wieso nicht? Haste was gegen Kängurus? Das ist Diskriminierung!“ Entschuldige liebes Känguru, ich wollte dir keinesfalls zu nahetreten. (Das würde ich nie wagen, gegen deine beißende Ironie und umschlagbaren Argumente würde ich nie ankommen!)
Und genau das ist es, was allen Werken von Marc-Uwe Kling gemeinsam ist: eine unglaubliche sprachliche Gewandtheit, die Fähigkeit mit knappen Worten so viel auszudrücken, die Leser (und Hörer) immer wieder zum Lachen zu bringen, obwohl unsereins manchmal das Lachen im Hals stecken bleibt, weil Marc-Uwe und sein WG-Kompagnon so oft so schrecklich recht haben. Wenn man ganz alltägliche Begebenheiten oder Tatsachen oder Dinge aus einem anderen Blickwinkel betrachtet, ändert sich die Perspektive gewaltig. Der Alltag wird zum Teil einer politischen und gesellschaftlichen Bevormundung. Zwischen diesen politischen Aussagen immer wieder Szenen des häuslichen Lebens in denen das Känguru stets auf sein eigenes Vorteil bedacht ist, den menschlichen Partner übers Ohr haut und am Ende immer der Sieger ist und das letzte Wort hat, egal was der Mensch argumentieren mag.
Die Känguru-Chroniken sind mittlerweile Kult geworden. Wer schrägen Humor mit ernstem Hintergrund mag, dem rate ich zu diesem Buch. Wer Lachmuskeln und graue Zellen gleichermaßen aktivieren will, ist mit den Känguru-Chroniken hervorragend bedient.
Ach, eine letzte Frage hätte ich noch, Marc-Uwe, dann laufe ich weg, bevor mich dein Känguru boxt: Wäre ein Wombat nicht umgänglicher gewesen?
Und weg bin ich!